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Burgmauer saniert

Stelldichein in der Wasserburg. Sie ist der Stolz vieler Vilbeler. Rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt wurde die Sanierung des Mauerwerks abgeschlossen. Foto: Samson
Stelldichein in der Wasserburg. Sie ist der Stolz vieler Vilbeler. Rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt wurde die Sanierung des Mauerwerks abgeschlossen. Foto: Samson

Beim Weihnachtsmarkt flanierten wieder tausende Menschen nicht nur um die Burg, sondern auch im Burghof an den Ständen der Vereine und Anbieter vorbei. Dass dies auch weiter gefahrlos möglich ist, dafür sorgte auch die Sanierung der Burgmauer, die kurz vor dem Marktbeginn abgeschlossen wurde.

Bad Vilbel. „Um die Sicherheit der vielen Veranstaltungen und auch der zahlreichen Festspielbesucher nach wie vor garantieren zu können, haben wir die notwendige Sanierung in Angriff genommen. Bis dato waren bereits einige Mauersteine lose, und die Gefahr hätte bestehen können, dass diese sich unkontrolliert lösen. Deswegen haben wir uns in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Wetteraukreises zu den Arbeiten entschieden“, erklärte Bürgermeister Thomas Stöhr.

Seit dem Ende der Festspielsaison 2014 wurde an der Westmauer der Burg gearbeitet, die seit einigen Jahren als Zweiteingang für die Aufführungen dient. Die Arbeiten sichern und sanieren das zweischalige Mauerwerk, bei dem die beiden äußeren, mit starken Quadern versehenen Außenmauern mit Bruchsteinen und Mörtel verfüllt wurden. Gleichzeitig bietet die Westmauer den Besuchern einen interessanten Einblick in die Vergangenheit, denn die alte Bautechnik ist nur an dieser Stelle weiterhin für alle Interessierten einsehbar.

„Mit den aktuellen Arbeiten beugen wir auch Folgekosten vor. Wir sanieren lieber jetzt in geringerem Umfang, als dass sich der Frost weiter in die Mauern frisst und sich die dann notwendigen Arbeiten ausweiten“, erläutert Kulturamtsleiter und Festspielintendant Claus-Günther Kunzmann die Baumaßnahmen. Die Kosten betragen rund 100 000 Euro.

Die Burg inmitten des Bad Vilbeler Burgparks diente einst den Rittern von Vilbel als Wohnsitz. Von 1581 bis 1796 war es der Amtssitz der kurmainzischen Verwaltung. Die ältesten Bauteile stammen von einer Vorgängerburg aus dem 11./12. Jahrhundert, die 1399 größtenteils zerstört wurde. Werner von Falkenstein, der Trierer Erzbischof, ließ die Veste daraufhin vergrößert wieder aufbauen. 1796 wurde die Anlage erneut, diesmal durch den französischen General Kleber, zerstört und niedergebrannt. Fortan blieb sie Ruine.

Die nun beendete Sanierungsmaßnahme an der Westmauer „ist ein weiteres wichtiges Projekt, um ein solch Jahrhunderte altes Gemäuer denkmalgeschützt zu bewahren und für die Bürger der Stadt und ihrer Gäste weiter erlebbar zu machen. Seit den ersten grundlegenden Sanierungen im Jahre 1957 an der Burg hat sich diese wieder zu einem wahrlich vorzeigbaren Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Wir können uns glücklich schätzen, dass das Vilbeler Wahrzeichen weiterhin gut gesichert in die kommenden Jahrhunderte gehen kann“, zeigte sich Bürgermeister Stöhr zufrieden. (zlp)