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Er will auch ins Rathaus

Bürgermeister-Kandidat Rainer Fich (SPD) geizt nicht mit Versprechen

Flankiert von SPD-Stadtrat Udo Landgrebe (links) und Dr. Hans Ulrich Callies (rechts) übergab Rainer Fich (2.v.r.) seine Bewerbung an Gemeindewahlleiter Walter Lassek.
Flankiert von SPD-Stadtrat Udo Landgrebe (links) und Dr. Hans Ulrich Callies (rechts) übergab Rainer Fich (2.v.r.) seine Bewerbung an Gemeindewahlleiter Walter Lassek.

Der Bad Vilbeler SPD-Vorsitzende Rainer Fich hat nunmehr beim Gemeindewahlleiter Walter Lassek seine Bewerbung um das Amt des Bürgermeisters in Bad Vilbel offiziell gemacht.

Bad Vilbel. Gemeinsam mit den beiden Vertrauenspersonen für den SPD-Wahlvorschlag, Dr. Hans-Ulrich Callies und Udo Landgrebe (beide SPD), erschien Reiner Fich im Rathaus, um die Bewerbungsunterlagen einzureichen. In fünf Monaten werden hessenweit Stadtparlamente und Ortsbeiräte neu gewählt, in Bad Vilbel auch ein neuer Bürgermeister.

„40 Jahre CDU-Herrschaft in Bad Vilbel sind genug“, sagt Fich und stellt dar, wofür er sich als eventueller Rathauschef engagieren würde.

Bad Vilbel habe lange Jahre im Speckgürtel des Rhein-Main-Gebiets finanziell gut dagestanden und die Bürger konnten durch moderate Steuern und Gebühren profitieren. Dieser Bonus sei aber aufgebraucht. „Bad Vilbel macht seit Jahren Miese“ und die Bürger würden das teuer bezahlen müssen.

Die Ansiedlung von Gewerbe im Quellenpark sei „durch zahlreiche, größenwahnsinnige Projekte regelmäßig gescheitert“, kritisiert er und plädiert für mehr kleinere Firmen anstatt für einen Großinvestor. Auch die Entwicklung in der Innenstadt bedürfe es nach Ansicht Fichs einer weiteren großen Anstrengung. „Links und rechts der Neuen Mitte verödet die Frankfurter Straße mehr als je zuvor. Ein sicheres und erholsames Einkaufen wird nur erreicht werden, wenn der Kraftfahrzeugverkehr in der Frankfurter Straße deutlich reduziert werden kann“. Wie das passieren soll, sagt Fich nicht.

Auch bei der quellenstädtischen Familienpolitik sehe er „noch zu viele veraltete Konzepte“. Enorme Anstrengungen seien erforderlich, um mehr günstigen Wohnraum zu schaffen. Die Genossenschaft für Bauen und Wohnen in Bad Vilbel sei hier unbedingt mit in die Pflicht zu nehmen, fordert er.

Er werde als Ratrhauschef keine Kita-Gebühren erhöhen, es werde mit ihm keine fehlenden Schülerbetreuungsplätze mehr geben, er werde im Gegenteil „ein hervorragendes Betreuungsangebot für Grundschulkinder“ durchsetzen, ebenso wie die Einführung von Ganztagsschulen unterstützen.

Trotz solcher Investitionen will Fich noch „Schulden abbauen“. Die Stadt Bad Vilbel habe nicht nur einen dauerhaft defizitären Haushalt, sondern gemeinsam mit den Stadtwerken auch Schulden in dreistelliger Millionenhöhe, erklärt der Genosse. Und für die Gewerbeansiedlungspolitik werde er externe Fachleute heranziehen.

„Ziel muss es sein, das Bad Vilbel wieder genügend Gewerbesteuer einnimmt, um schwarze Zahlen zu schreiben. Steuern und Gebühren, die die letzten zwei Jahre erhöht wurden, gilt es wieder zu senken“, verspricht der Kandidat, ohne auch hier konkreter zu werden, woher er das Geld nehmen wolle. „Mit mir wird es keine unsolidarische Straßenbeitragssatzung geben, die nur die Grundstückseigentümer belastet, vor deren Haus die sanierte Straße verläuft, sondern die Kosten werden auf viele Eigentümer verteilt“, so Fich.

Zudem will er den Verkehr reduzieren, auch den Radverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr „deutlich aufwerten“, durch schnelle Radwege zwischen den Ortsteilen. „Mit mir als Bürgermeister soll günstiger, barrierefreier und altersgerechter Wohnraum geschaffen werden. Die hohen Mieten können in Bad Vilbel von Menschen mit mittlerem und kleinem Einkommen nicht bezahlt werden“, betont Fich. Auch Wohnraum für Studenten sei zu schaffen, Projekte für gemeinschaftliches Wohnen und neue Wohnformen im Alter seien zu unterstützen. (sam