Veröffentlicht am

Klasse Zeugnisse

Vier Schüler des Büchner-Gymnasiums legen ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 ab

Abi mit der Traumnote 1,0 (von links): Benjamin Olt, David Kirchner, Michael Löschner, Line Hofmann und Schulleiterin Claudia Kamm. Foto: Sänger
Abi mit der Traumnote 1,0 (von links): Benjamin Olt, David Kirchner, Michael Löschner, Line Hofmann und Schulleiterin Claudia Kamm. Foto: Sänger

Das Abi 2015 ist Geschichte. Bei der offiziellen Verabschiedung der Abiturienten des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) am Donnerstagabend im Kultur- und Sportforum in Dortelweil erhielten 168 Schüler ihre begehrten Reifezeugnisse.

Bad Vilbel. Schulleiterin Claudia Kamm zeigt sich sichtlich zufrieden über das Abschneiden des Abi-Jahrganges 2015. Mit einer Durchschnittsnote von 2,38 wurde „eine beachtliche Leistung erbracht“, sagt Kamm, die noch „getoppt wurde“ durch 50 Abiturienten mit einer Eins vor dem Komma und „vier lupenreinen Einser-Traumnoten“.

Ein Ergebnis, das nicht nur die Leistungen des größten Wetterauer Gymnasiums mit derzeit rund 1350 Schülern dokumentiere, auch sei der Schulelternschaft zu danken, sagt Kamm. Mitgeholfen haben auch die Mutmachtücher, hebt die Schulleiterin hervor. Eine Aktion, die jedoch während der Prüfungen gestohlen und gestört wurde, aber im Internet weiterhin ihre Funktion erfüllte und „erst recht“ Mut gemacht habe.

Glückliche Fügung

Und Mut sei heute erforderlich, ist sich Kamm sicher, nicht nur in der freien Wissensvermittlung. Dieses Wissen sei auch „in Kompetenzen und sozialen Beziehungen der Weltoffenheit und des gegenseitigen Respektes einzubinden“. Eine Herausforderung, die sich auch die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Marie-Louise Sefzig-Klein, zu eigen macht.

Sefzig-Klein lobt die Leistung der Abiturienten und sagt augenzwinkernd: „Mit solcher Jugend kann Deutschland noch lange nicht untergehen.“ Als einen „besonders glücklich Umstand“ hebt sie die politischen Fortschritte beim künftigen Bau der Aula hervor. Auch Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) spricht in seinem Grußwort von einer gelungenen Lösung, im gegenseitigen Geschäft mit dem Wetteraukreis die alte Grundschule in Dortelweil für den Bau der dringend benötigten Aula einzubringen (die FNP berichtete). Der ursprüngliche Ideen-Geber für diesen Deal war indessen Klaus Minkel. Stöhr zeigt sich erfreut, dass „auch der Landrat sich das zu eigen gemacht hat.“ Der Bürgermeister hofft nun gemeinsam mit der Schulelternschaft und dem Kollegium auf „die zügige Realisierung des Baues der Aula“.

Weniger der Tagespolitik geschuldet, so doch mit ironischen und amüsanten Seitenhieben auf das „Kulturprodukt Schule“ zieht Johannes Drescher sein Resümee zum Abi-Jahrgang 2015 für sein Kollegium. „Es gibt erstens ein Leben nach der Schule, und zweitens sind Lehrer auch Menschen.“ Die Schule sei Ort der Kommunikation, betont Drescher, Lebenswirklichkeiten seien zu erschließen und nicht nur zu vermitteln.

Diese Lebenswirklichkeiten werden von den Schulsprechern Leo Lappessen und Carola Mehltretter nicht unkommentiert aufgenommen. Beide bestätigen, dass „Lehrer auch nur Menschen sind“, doch „den Stress können Lehrer nicht nachvollziehen“. Mehltretter: „Nach dem Mathe-Abi habe ich alle Funktionen binnen fünf Sekunden wieder gelöscht.“ Aber der Stress habe sich ja auch wieder gelohnt, so der versöhnliche Dank der Schulsprecher an ihre Lehrer. Ein Stress, der sich insbesondere für die vier Einser-Abiturienten gelohnt hat. Benjamin Olt, Michael Löschner, David Kirchner und Line Hofmann erzielten mit 1,0 die Abi-Traumnote.

Medizin, Informatik…

Line Hofmann will „mit der Tendenz zur Medizin“ ein Studium in Frankfurt aufnehmen. Michael Löschner wird an der privaten Hochschule für Wirtschaft und Management, der Otto Beisheim School in Koblenz, ein Studium der Betriebswirtschaft absolvieren. Sein Kollege David Kirchner sucht hingegen einen Studienplatz in der Physik, und Benjamin Olt wird sich im Fach Wirtschaftsinformatik an der TU in Darmstadt immatrikulieren.

Bei solchen Erfolgen – nicht nur der Einser-Abiturienten – bleibt noch die Frage offen, wie viele Schüler denn durchgefallen sind. „Das ist mir ganz aus dem Gedächtnis gefallen“, sagt achselzuckend der stellvertretende Schulleiter Carsten Treber. Zwischen „fünf und sechs“, schätzt er. Das Georg-Büchner-Gymnasium sei nun mal eine Erfolgsgeschichte.