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Laufpass für Petrina

Paul Petrina hat als Trainer des Fußball-Gruppenligisten SV Gronau kein Vertrauen mehr des Vorstandes und wird zum Ende der Saison den Verein verlassen. Foto: Endres
Paul Petrina hat als Trainer des Fußball-Gruppenligisten SV Gronau kein Vertrauen mehr des Vorstandes und wird zum Ende der Saison den Verein verlassen. Foto: Endres

Bad Vilbel. Es war schon mehr als ein Zufall als Thomas Grzyb sich vor knapp zwei Wochen am Dortelweiler Sportplatz den SV Gronau beim Derbysieg in Dortelweil ansah. Offiziell hatte er vor wenigen Monaten beim FV Bad Vilbel sein Amt als Sportlicher Leiter „aus gesundheitlichen Gründen“ niedergelegt; es kursierten Gerüchte, wonach die Chemie im Klub nicht mehr gestimmt haben soll. Zuletzt wurde Grzyb als Sportlicher Leiter in Nieder-Erlenbach gehandelt, ehe er jetzt in Gronau auf dieser Position anheuerte.

Mit ihm kommt Jens Paetzold als Trainer: Der 35-Jährige Mittelfeldspieler, der rund 200 Oberliga- und Regionalligaspiele für Eintracht Frankfurt II, Karben und Bad Vilbel absolvierte, war beim Fußballklub der Kernstadt vor wenigen Wochen wegen vereinsschädigendem Verhalten als Trainer der Reserve entlassen worden – und das, obwohl er mit seinem Team auf klarem Meisterkurs in der Kreisoberliga lag. Gegenüber der Presse hatte Paetzold gesagt, dass er unter diesem Vorstand (der wenige Wochen später wiedergewählt wurde) in der nächste Saison nicht weitermachen wolle – und er mit der zweiten Mannschaft wohl manchem im Verein zu erfolgreich sei.

Genau diesen Erfolg erwarten nun die Verantwortlichen beim SV Gronau von ihm und Grzyb. Den aktuellen Trainer Paul Petrina, der mit der Mannschaft nach einem Katastrophenstart (sieben Niederlagen in Serie) jetzt den Klassenerhalt in der Gruppenliga vor Augen hat, hat die Entscheidung kalt erwischt. „Ich bin sehr überrascht“, räumte er gegenüber der Frankfurter Neuen Presse offen ein.

Der Vorstand des SV Gronau erhofft sich von dieser Weichenstellung „neue Impulse und einen Umbruch im sportlichen Bereich“, wie er in einer Pressemitteilung bekanntgab. Rigo Umlauf, 2. Vorsitzende des SVG, wollte nicht konkreter werden: „Wir wollen jetzt mit unserem aktuellen Trainer den Klassenerhalt in trockene Tücher bringen. Danach werden wir das Konzept für die neue Saison mit Thomas Grzyb und Jens Paetzold entwickeln.“

Nun ja: Eigentlich ist der Klassenerhalt doch eingetütet. Schließlich hat Gronau in den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt und elf Punkte Vorsprung auf Dortelweil, das momentan auf einem Abstiegsplatz rangiert. „Aber wir haben nur noch vier Spiele, während Dortelweil noch sechs hat. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“, wehrt Umlauf vorzeitige Glückwünsche ab. (res)

SV Nieder-Wöllstadt – SV Gronau 0:1 (0:0). – Das entscheidende Tor fiel nach einem Eckball durch einen 16-Meter-Schuss von Kotarac (63.). Nieder-Wöllstadts Pressesprecher Walter Nebel befand den Sieg der Gäste „aufgrund der Leistungen in der zweiten Hälfte“ als verdient.

SV Gronau – Usinger TSG 2:2. In diesem Mittwochsspiel lag Gastgeber Gronau gegen den Tabellenvierten zur Pause überraschend in Front. Vancura hatte in der 29. Minute getroffen. Der zweite Abschnitt begann ausgeglichen. Dann gelang Strohmann nach einem Freistoß das 1:1 (59.), das Gronau aber umgehend mit dem 2:1 von Rodriguez beantwortete (61.). Wiederum nur drei Minuten später glich erneut Strohmann aus. (ehr)