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Wir werden„Päpstin“

Vor drei Zwischenwelt-Skulpturen des Bildhauers Stephan Guber freuen sich Angelika Zwack, Intendant Claus-Günther Kunzmann, Bürgermeister Thomas Stöhr und Ruth Schröfel, dass der Spielplan für die Burgfestspiele 2015 steht. Foto: Hirschmann
Vor drei Zwischenwelt-Skulpturen des Bildhauers Stephan Guber freuen sich Angelika Zwack, Intendant Claus-Günther Kunzmann, Bürgermeister Thomas Stöhr und Ruth Schröfel, dass der Spielplan für die Burgfestspiele 2015 steht. Foto: Hirschmann

„Die Päpstin“ wird im Sommer die Bad Vilbeler Burgfestspiele 2015 eröffnen. Die Bereiche Klassik und Komödie w ird mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ abgedeckt und als Musical werden „Singin‘ in the Rain“ und „Flash Dance“ als Eigeninszenierungen vorbereitet.

Bad Vilbel. Dem Start der Hauptsaison am 5. Juni ist erneut der Beginn des Kinder- und Familienprogramms vorgeschaltet: Als Neuinszenierungen kommen zur Aufführung Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“, das Bühnenstück „Die kleine Hexe“ und als Musical „Der Zauberer von Oz“.

Nachtschwärmer dürfen im Spätprogramm im Burgkeller auf eine Bühnenversion des Jugendromans „Tschick“ (von Wolfgang Herrndorf) gespannt sein. Zudem steht als Wiederaufnahme „Gut gegen Nordwind“ auf dem Spielplan sowie dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“, die ebenfalls auf einem Buch des Schriftstellers Daniel Glattauer basiert.

„Wider ein ambitioniertes, vielschichtiges und tolles Programm“, das einerseits den Mustern der vergangenen Jahre folge, andererseits aber auch neue Akzente setze, bilanziert Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) schon mal vorweg. Damit sei eine gute Grundlage gelegt, die Geschichte der Festspiele auch 2015 um eine weitere erfolgreiche Etappe fortzuschreiben. Der erste der neuen Akzente besteht darin, dass das Hauptprogramm eben nicht mit einer Komödie eröffnet wird, sondern mit der Bühnenfassung des historischen Romans „Die Päpstin“. Für die Theaterinszenierung, die nun Regisseurin Adelheid Müther erarbeiten wird, sei die Vilbeler Burg mit ihren atmosphärischen Möglichkeiten bestens geeignet, betonte Intendant Claus-Günther Kunzmann. Erzählt wird die auf der Legende basierende Geschichte eines Mädchens, das durch eine Verkettung von vielen Zufällen schließlich den Stuhl Petri in Rom erklimmt. Zwar spielen die Ereignisse im 9. Jahrhundert, also im Frühmittelalter, aber die Handlung besteht im Großteil aus der fiktiven Geschichte über eine modern anmutende junge Frau, die sich aufgrund ihres Bildungsdrangs fast ihr gesamtes Leben lang als Mann verkleiden muss.

Traumhafte Elfenwelt

„Traumhaft schön“, bezeichnet Intendant Kunzmann Shakespeares „Sommernachtstraum“, der fürs nächste Jahr in Bad Vilbel von Ina Anett Keppel inszeniert wird, die im Vorjahr mit „Nathan der Weise“ überzeugte. Sie wird erzählen lassen, wie die Elfen aus der Zwischenwelt des Königs Oberon und der Königin Titania ihren Zwist austragen und dabei in der Welt der Menschen für nicht wenig Verwirrung sorgen.

Bei den beiden Musical-Inszenierungen spielen die tänzerischen Elemente eine wesentliche Rolle. „Singin‘ in the Rain“ erzählt amüsant, witzig und temperamentvoll den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Nicht ganz so weit zurück führt das Musical „Flashdance“, das auf dem 1983 erschienenen Musik- und Tanzfilm aus Hollywood basiert. Erzählt wird, wie die Schweizerin Alex ihren Traum wahr werden lässt, als Autodidaktin in ein professionelles Tanzensemble aufgenommen zu werden. Auch bei den beiden Musical-Inszenierungen setzt die Intendanz auf bewährte Regisseure: Benedikt Borrmann wird nach „Sugar“ in diesem Jahr „Singin‘ in the Rain“ inszenieren und Christian Voss lässt auf die „Blues Brothers“ nun „Flashdance“ folgen.

Die zwei Regisseure werden zudem auch wieder bei den Kinderproduktionen inszenieren. Borrmann nimmt zusammen mit Markus Höller als musikalischer Leiter Wagners „Fliegender Holländer“ in Angriff. Christian Voss ist für den „Zauberer von Oz“ zuständig. Kirsten Uttendorf, die in diesem Sommer „Pünktchen und Anton“ verantwortete, wird sich mit Otfried Preußlers „kleiner Hexe“ auseinandersetzen.

Vorsichtige neue Akzente wird auch in Hinsicht auf die Anfangszeiten gesetzt. Aufgrund der großen Nachfrage bei den Vorstellungen am Sonntagabend, wo bereits um 18.15 Uhr begonnen wird, sollen nun auch einige Aufführungen dienstagabends statt wie bisher um 20.15 Uhr bereits um 19.15 Uhr beginnen. Für die Donnerstagstermine bleiben die Anfangszeiten zwar wie bisher bestehen, aber der Einlass wird 2015 um eine halbe Stunde auf dann 18.30 Uhr vorverlegt, um den Besuchern mehr Gelegenheit zu geselligen Vortreffen bei der Burggastronomie zu geben.

Bei den Gastspielen steht fest, dass die Leipziger Pfeffermühle wieder kommt und Hajo Heist alias Gernot Hassknecht bei einem abendfüllenden Programm seine cholerischen Ausbrüche zelebrieren wird. Zudem wird der Chansonnier und Schauspieler Tim Fischer in Bad Vilbel gastieren. Einige Termine offen sind auch noch bei der Matinee-Reihe „sonntags um elf“. Fest gebucht sind jedoch wieder die 6-Zylinder sowie quasi als Ergänzung zur „Päpstin“ eine Folkband mit Mittelalterprogramm.