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Anwohner für Lkw-Verbot – Rendeler werden ungeduldig und möchten Laster aus den Ort verbannen

Laster prägen das Verkehrsbild entlang der Ortsdurchfahrt Rendel. Dabei ist es hier eigentlich viel zu eng. Foto: den
Laster prägen das Verkehrsbild entlang der Ortsdurchfahrt Rendel. Dabei ist es hier eigentlich viel zu eng. Foto: den

Karben. Die Rendeler, die an der Durchfahrtsstraße wohnen, lassen nicht locker. Von der Stadt verlangen sie, dass sie bei den übergeordneten Behörden ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen durchsetzen soll. Im Nachbarort, dem Bad Vilbeler Stadtteil Gronau, gebe es ein solches Verbot. Die Forderung wurde in der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Rendel erhoben. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hofft auf einen anderen Effekt: Dass weniger Laster durch Rendel fahren, wenn das beantragte Durchfahrtsverbot für Klein-Karben kommt.
Seit vielen Jahren schon wird diskutiert, wie der Lkw-Verkehr aus den alten Ortskernen von Rendel sowie Groß- und Klein-Karben herausgehalten werden kann. Für Groß-Karben hat die Stadt nach dem Bau der Nordumgehung ein Durchfahrtsverbot angeordnet.
LASTER OHNE ORTSBEZUG
Genau das ist aber der Unterschied zur Situation in Klein-Karben und Rendel. Hier brettern zahlreiche Lastwagen durch, auch solche, die keineswegs Anliegerverkehr sind. Die Klein-Karbener Straße in Rendel und die Rendeler Straße in Klein-Karben sind vom Lkw-Verkehr besonders stark beeinträchtigt.
Die Forderung nach einem Lkw-Durchfahrtsverbot wurde in der Sitzung des Rendeler Gremiums erneut erhoben. Bürger forderten dies in der sich an die normale Sitzung anschließenden Bürgersprechstunde. »Es ist gar nicht einzusehen, dass wir weiter unter dem Lkw-Verkehr hier leiden«, sagte einer. Ein anderer forderte, der Ortsbeirat solle sich der Forderung anschließen.
Stadträtin Heike Liebel (CDU) verwies auf die Argumente der übergeordneten Behörden. Demzufolge fehle eine alternative Straße, um den Verkehr aus den alten Ortskernen herauszuhalten. Die Stadtverordnete Laura Macho von den Freien Wählern bezweifelte das. »Die Lkw können über die B521 und die Kreisstraße 246 außen herumfahren«, sagte sie.
Liebel verwies darauf, dass Hessen Mobil ein Lkw-Durchfahrtsverbot in der Stadt immer wieder abgelehnt habe. »Hessen Mobil ist der größte Blockierer«, rief einer in den Saal. Er forderte, der Ortsbeirat solle einen Vertreter der Straßenverkehrsbehörde des Landes einladen, um mit den Bürgern vor Ort direkt zu diskutieren. »Dann werden wir deutlich machen, wie belastend für uns der Lkw-Verkehr ist, besonders nachts.« CDU-Beirat Markus Hau schlug als Kompromiss vor, zur nächsten Sitzung solle ein Mitglied der Verwaltung oder von Hessen Mobil den »aktuellen Stand« zu diesem Thema vortragen.
Seitens Hessen Mobil heißt es auf Anfrage, den Verkehr nach den Maßgaben der Straßenverkehrsordnung zu begrenzen oder beschränken, wie etwa in Form eines Lkw-Verbotes, könne nur die zuständige Straßenverkehrsbehörde.
Als Straßenbaubehörde gebe Hessen Mobil im Rahmen des Anhörungsverfahrens als Beteiligter eine fachliche Stellungnahme ab und setze getroffene verkehrsbehördliche Anordnungen als Straßenbaubehörde entsprechend um. Auch die Polizei sei am Verfahren beteiligt. Pressesprecherin Cornelia Höhl: »Für die Einrichtung eines Lkw-Verbotes in der Ortsdurchfahrt von Rendel ist die Zuständigkeit der Verkehrsbehörde des Wetteraukreises gegeben.«
VERBOT FÜR KLEIN-KARBEN
Bürgermeister Guido Rahn weist darauf hin, dass die Stadt bei der Straßenverkehrsbehörde ein Durchfahrtsverbot für Klein-Karben beantragt habe. »Wenn das kommen sollte, hat das auch Auswirkungen auf Rendel, dann gilt es in beiden Ortsdurchfahrten.«