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Bauen, Basteln, Malen, Spielen

Die Ferienspiele-Teilnehmer Jack, Luis, Rio und Laurentz mit ihrem Bauleiter Randy Hill (rechts). Fotos: Fauerbach
Die Ferienspiele-Teilnehmer Jack, Luis, Rio und Laurentz mit ihrem Bauleiter Randy Hill (rechts). Fotos: Fauerbach

Auf dem Gelände des Jugendkulturzentrums dreht sich das »Ferienkarussell«

Karben. Trotz der Corona-Pandemie ist das Gelände des Jugendkulturzentrums (Jukuz) am Selzerbrunnen wieder fest in Kinderhand. Zwar wurde der Kinderplanet in den letzten beiden Ferienwochen abgesagt, doch das »Ferienkarussell« mit 42 Kindern pro Woche findet statt.
In den ersten vier Wochen der Sommerferien können Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren im Karbener Jukuz unter Sport-, Kreativ- und Kunst-Angeboten wählen. Die Gruppen sind kleiner als sonst üblich, Gesundheits-, Hygiene- und Abstandsrichtlinien müssen eingehalten werden. Trotzdem kommen Spielen, Spaß haben, Abenteuer bestehen, Neues entdecken und Freundschaften schließen nicht zu kurz bei den Ferienspielen der Stadt Karben.

Auf dem Jukuz-Gelände sind zwei Gruppen anzutreffen. Einmal junge Künstler und zum anderen geschickte Handwerker. Im Rahmen der Outdoor-Abenteuer werden von der Baugruppe im Jukuz-Wald morsche Hütten durch neue ersetzt oder beschädigte ausgebessert. Unter fachlicher Anleitung von Schreiner Reinhold »Randy« Hill und »Schnitzmeister« Konstantin Langenbach sind zwei Mädchen und acht Jungen voller Begeisterung am Bauen und Spielen. »Wir bauen zwei neue Hütten, eine mit Aufenthaltsraum und Kiosk«, berichtet Laurentz. »In unserem Kiosk verkaufen wir Chips und Gummibärchen, Lollis und Kaugummis, Schokolade, Bonbons und Apfelsaftschorle«, ergänzen Rio und Luis. Geklingelt hat die Kasse kaum, denn andere Gruppen kommen in diesem Jahr nicht im Hüttendorf vorbei.

Stolz auf die Azubis
Dann schnappten sich Jack, Luis, Rio und Laurentz ein Brett. Nach dem Vermessen kommt die Handsäge zum Einsatz. Nach kurzer Rücksprache mit Bauleiter Randy Hill geht es los. Der Schreiner ist stolz auf seine Azubis. Anfangs konnten diese wenig mit den Werkzeugen anfangen, wussten nicht wie sie diese handhaben sollten. Inzwischen kennen sich alle aus, und die Arbeit macht der Baugruppe Spaß. Und alle haben trotz der kurzen Zeit bereits zum Naturmaterial Holz einen Bezug gefunden.
Der 65-Jährige Hill verfügt über eine langjährige Erfahrung mit Kindern. Der Vater von drei Töchtern und einem 16-jährigen Sohn ist Inhaber von »Randys Werkraum« in Klein-Karben, den er im November 2016 eröffnete. Immer wieder stellt der Handwerker fest, dass Kinder gern basteln und gestalten, aber im Computer-Zeitalter dazu selten Gelegenheit finden. In der Jukuz-Open-Air-Holzwerkstatt haben die Kinder Gelegenheit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und für alle Fragen zwei Profis an ihrer Seite.

Das ist auch im Jukuz-Garten bei »Apfel-Kunst + Kultur« der Fall. Hier stehen die Künstler Jan Hartmann und Daniela Herbst den jungen Kreativen zur Seite. Die zwölf Kinder töpfern, malen, drucken und stellen mittels Linolschnitt Postkarten, Kunstdrucke oder Wandbilder her. Beim Kunst-Upcycling werden aus Pappmaché Kunstwerke gestaltet oder aus Pallettenholz eine Lampe gebaut.

Auch Lara, Celine und Projektleiterin Damilea Herbst (hier beim Bemalen von selbst gebasteltetn Würfeln) haben viel Spaß bei den Ferienspielen.

Kleine Ausstellung
»Wir machen den Kindern keine direkten Vorgaben«, betonen die Betreuer. Zwischen den kreativen Phasen wird gespielt, getrunken oder gegessen.
Am Freitag gibt es ab 17 Uhr eine kleine Ausstellung für die Eltern, und für den Herbst ist eine große Ausstellung geplant. Passend zum Thema »Apfel« des Kunstprojektes haben die Betreuer zehn Kilo Äpfel gekauft. Und die Kinder bekommen täglich zum Einstieg eine Geschichte vorgelesen. Die literarische Bandbreite reicht von Märchen wie Schneewittchen  über Sagen und Dramen wie Wilhelm Tell bis zu der Kunstmärchensammlung »Ein Granatapfelhaus« von Oscar Wilde.
»Ich finde hier alles gut, aber ich hasse Vorlesen«, erklärt Leticia. Sammyra und Sara stimmen ihr in einem Punkt zu: »Wir haben hier viel Spaß, und die Betreuer sind nett.« Das hören Thomas Frühauf, Fachdienstleiter Jugendpflege, und Marion Rohmfeld vom Jukuz-Team gern. (fau)