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Berufsberater informieren über Ausbildungswege in der Moschee

Karben. „Für den Weg in den Beruf sind ganz allein die Eltern und das Kind verantwortlich“, betonte Klaus-Peter Hampf. Hampf und Fritz Amann vom Ausschuss für Aus- und Weiterbildung des Gewerbevereins Karben informierten türkische Eltern und Jugendliche im zur Moschee gehörenden Café der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Groß-Karben über die Besonderheiten des deutschen Ausbildungssystems.

Sie gaben Tipps zur Berufsfindung sowie zu Fragen rund um Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Die Informationsveranstaltung war Teil des Projektes „Startchancen“, bei dem der Deutsch-Ausländische Freundschaftskreis (DAF) Hauptschulabgänger bei der Berufsfindung und Ausbildungsplatzsuche unterstützt. Das Projekt über eine Laufzeit von neun Monaten wird vom Hessischen Wirtschaftsministerium mit Mitteln der Europäischen Union gefördert und von der Soziologin Gerhild Brüning vom DAF, koordiniert und organisiert. Neben der Schulsozialarbeit sind der Gewerbeverein sowie die Kurt-Schumacher-Schule beteiligt.

Mehmet Kocak, Sekretär der Gemeinde, hatte die schriftlichen Informationen zum Mitnehmen vorab ins Türkische übersetzt. Klaus-Peter Hampf gab Tipps zur Frage, wie und wo man eine Ausbildungsstelle findet. Zunächst sollten Eltern und Kinder herausfinden, wo die Neigungen und Interessen des Jugendlichen liegen. Die Entscheidung für einen geeigneten Beruf sei nicht einfach, zumal es in Deutschland ungefähr 500 anerkannte Berufe gebe und stets neue hinzukämen. Hierzu seien Praktika in den Ferien hilfreich. Darüber hinaus könnten Praktika den Weg in den Beruf ebnen.

Auf der Suche nach Ausbildungsplätzen riet Hampf zum Blick in die Tageszeitungen, auf die Internetseiten von Unternehmen oder zum Besuch von Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern. Sowohl um Praktika als auch um Ausbildungsplätze müsse man sich frühzeitig kümmern.

In den Bewerbungsunterlagen seien Eselsohren ebenso tabu wie Fettflecken oder der Duft von Parfüm, was auch für den Briefumschlag gelte, der ausreichend frankiert sein müsse. „Kein Unternehmen zahlt Nachporto“, lautete der Rat des Fachmannes. Bescheinigungen über Praktika solle man als Kopie beifügen; ohnehin solle man die Originale von Bescheinigungen und Dokumenten nicht aus der Hand geben. (kre)