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Buntrock zerfleddert Innenstadt – 16 000 Autos täglich – kein Ort, „wo sich die Menschen wohl fühlen!“

Bad Vilbel. Skeptisch über den Zustand der Innenstadt äußert sich Kurt Buntrock, der Vermieter der Immobilien T-Punkt und Nel-Bar. „Die Frankfurter Straße muss komplett umgestaltet werden, um an Attraktivität zu gewinnen“, fordert er. Eine Durchgangsstraße, auf der täglich 16 000 Autos führen, sei kein Ort, „wo sich die Menschen wohl fühlen und gerne aufhalten.“

Bad Vilbel habe „kein Outfit, das die Menschen anzieht“, und von 19 Uhr an sei die Innenstadt tot „wie eine ausgestorbene Stadt“, so Buntrock. Es fehle ein langfristiges Entwicklungskonzept. In Bad Vilbel habe man über Jahrzehnte nur dezentral in den Stadtteilen geplant und darüber die Innenstadt vernachlässigt. Zudem setze die Stadt zu sehr auf Dienstleistungsfirmen und weniger auf die Stadtentwicklung: „Dies muss sich organisch gestalten.“ Über diese Situation sei er auch als Vermieter sehr unzufrieden. Die jetzt vermietete Bar habe ein Jahr lang leer gestanden.

Buntrock freut sich vor allem über die Telekom als neuen Mieter, „denn die kleinen Gewerbetreibenden halten heute kaum noch zwölf Monate durch.“ Wegen der schleppenden Konjunktur sei der Mietspiegel in der Innenstadt in den vergangenen drei Jahren um 15 Prozent gesunken, jetzt beginne die Konjunktur wieder anzuziehen. Der Vermieter betont, dass er das Restaurant nicht mutwillig leerstehen gelassen habe, „das drückt mich enorm.“ Schließlich müsse er den Kapitaldienst befriedigen und wenn die Zinsen stiegen, könne er noch lange nicht die Miete entsprechend erhöhen.

Um die Geschäfte in der Innenstadt anzukurbeln, müsse die Frankfurter Straße erst einmal „fußgänger- und altengerecht“ umgebaut werden, „mehr Ruhezonen und Waren auf der Straße – damit Leben entsteht“, fordert Buntrock, der von sich selbst sagt: „Ich bin so was von sauer“. Der Durchgangsverkehr solle künftig über die Parkstraße fließen. Der Vilbeler Festplatz bei Hitradio FFH könne als Parkplatz für die Innenstadt genutzt werden. Auch der Straßenzustand selbst sei schlecht. Das aufwendige Pflaster sei uneben, werde einfach mit Asphalt ausgebessert. (dd) Seite 2