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Danke für lehrreiche Jahre! – Beliebte Petterweiler Grundschulleiterin Monika Brade hat sich in Ruhestand verabschiedet

Karben. „Ich habe euch etwas mitgebracht“, sagt Monika Brade und hebt einen Beutel Mandarinen hoch. Die Kinder aus der ersten Klasse der Petterweiler Grundschule strahlen, während die Gemütslage ihrer Lehrerin und Schulleiterin schwieriger zu beschreiben ist. Sie hält ihre letzte Mathematikstunde, sitzt ein letztes Mal in ihrem Schulleiter-Büro und druckt ein letztes Mal Dokumente am Computer aus.

Ein „letztes Mal“ schwebt über diesem ganzen Vormittag, denn Monika Brade geht in den Ruhestand. Doch rührselige Gefühle sind nicht ihre Sache. Auch an ihrem letzten Arbeitstag konzentriert sich die Sechzigjährige ganz auf die 18 wuseligen Erstklässler vor sich, bringt Ruhe in die Klasse und lässt sie mit den Mandarinen ein wenig rechnen, bevor der angekündigte Mathe-Test geschrieben wird.

„Innerlich habe ich mich noch nicht verabschiedet“, sagt sie und fühlt sich eher wie an einem letzten Schultag vor den Ferien, wenn noch unheimlich viel zu erledigen ist. Doch am vergangenen Freitag wurde es ernst und ein Zurück gibt es nicht. Brade wurde in einer Feierstunde von der Schulgemeinde und der Schulamtsdirektorin Margarete Haas in den Ruhestand verabschiedet. Danach wird sie nur noch Gast in der Petterweiler Grundschule sein, vermutlich ein gern gesehener, denn fast zwanzig Jahre lang ist sie Mitglied des Kollegiums gewesen und hat als Schulleiterin seit 1999 tatkräftig viele Dinge auf den Weg gebracht.

Unter ihrer Ägide wurden die Unterrichtszeiten so verändert, dass alle Kinder von acht bis zwölf (1. und 2. Klasse) sowie von acht bis 13 Uhr (3. und 4. Klasse) in der Schule sind. Begonnen hatten die Reformen schon 1998 mit einer neuen Stunden- und Zeittafel, offenem Anfang und Rhythmisierung des Unterrichts. Seit dem Jahr 2000 ist die Petterweiler „verlässliche Grundschule“ mit einem Vertretungskonzept das keinen späten Unterrichtsbeginn und keinen Stundenausfall mehr zulässt. Außerdem wurde eine Hausaufgabenbetreuung eingeführt. Jetzt hat sie sich etwas anderes vorgenommen: mehr Zeit für die Familie, die Enkelkinder und ihre Hobbys.