Veröffentlicht am

Die allerletzte „Erbsenlesung“

Mit einer Hortensie und einem Glas Erbsensuppe sagte Cornelia Weinheimer (rechts) ihrer Vorstandskollegin Doris Illian Danke für die „Erbsenlesungen“. Foto: Fauerbach
Mit einer Hortensie und einem Glas Erbsensuppe sagte Cornelia Weinheimer (rechts) ihrer Vorstandskollegin Doris Illian Danke für die „Erbsenlesungen“. Foto: Fauerbach

Mit einem „Tag für die Literatur“ verabschiedete sich der Kunstverein von den Fans seiner Literaturreihe Erbsenlesungen. Diese klang nach 18 Jahren mit der Lesung „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ am Tag der Literatur aus.

Bad Vilbel. Der Literaturtag ist wie das „Literaturland Hessen“ ein Gemeinschaftsprojekt des Radiosenders HR 2 Kultur, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und dem Hessischen Literaturrat. Das Datum hätte damit nicht besser gewählt sein können. War doch die 125. Erbsenlesung eine von über 100 Veranstaltungen, die in 60 hessischen Städten eine Lanze für die Literatur, Bücher, Autoren, Verlage, das Lesen, Vorlesen und Zuhören brachen. Bei der 125. Erbsenlesung im vollbesetzten Konferenzraum des Hotels am Kurpark dabei war Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). In seinem Grußwort dankte er dem Kunstverein gleich mehrfach. Erstens sagte er Danke für die „tolle Idee, Literatur auf diese Art“ zu präsentieren. Zweitens dankte er dem Erbsenlesung-Team und Doris Illian, die sich seit dem Jahr 2001 als Vorstandsmitglied des Kunstvereins um die Organisation der Lesungen verdient machte, für ihr Engagement.

Wissen und Schaffen

„Damit eine Idee zum Erfolg wird, braucht man die richtigen Personen.“ Darüber hinaus hätten die Lesungen einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass Literatur in Bad Vilbel einen besonderen Stellenwert habe. Die Kunstvereinsvorsitzende Cornelia Weinheimer betonte, ohne Doris Illian, deren Fachwissen und unermüdlichem Schaffen hätten die Erbsenlesungen „niemals diese Qualität bekommen, wären nie zu dieser Hochform aufgelaufen und zur 125. Veranstaltung gelangt“. Sie dankte Illian, die weiter als Leiterin des Literaturzirkels aktiv ist, mit einem Geschenk und dem Klassiker der Leserreihe für Autoren, einem Glas Erbsensuppe. Auf ihren Teller Erbsensuppe mussten die Teilnehmer dieses Mal bis nach der Lesung warten. Ihr Glas Suppe hatte sich Doris Illian zuvor als Moderatorin und Vortragende dieser letzten musikalischen Lesung redlich verdient. Gemeinsam mit vier Damen aus ihrem Zirkel las Illian abwechselnd „Poesie und Prosa“ zum Jahreszyklus „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ aus der Feder bekannter Autoren vor. Eingebettet waren die funkelnden Kleinode aus Poesie und Prosa in einen Reigen passender Lieder, Tänze und Melodien, gespielt von Pianistin Isabella Kreith und Geigerin Anne Paul.

Nach der Einleitung ließ Ilonka Patzak den „Sommer“ mit vier Gedichten, unter anderem von Erich Kästner „Der Juni“ und „Hermann Hesse „Julikinder“, erblühen. Ada Merkel rückte die bunte Vielfalt des „Herbstes“ mit „Spätherbst“ von Theodor Fontane und „Meine Jahreszeit“ von Marie Luise Kaschnitz ins rechte Licht. Dem „Winter“ huldigte Claudia Hüttl mit „Schlittschuhfahren“ von Goethe und Doris Illian mit „Der Eispeter“ von Wilhelm Busch. Geendet hat die letzte Erbsenlesung mit dem „Frühling“, der Hommage ans Leben, der Edith Hohe mit „Frühling“ von Kurt Tucholsky und Hermann Hesses „Vollblüten“ Worte und Flügel verlieh.