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Die Familie im Blick – Christdemokraten luden zum Neujahrsempfang in das Bürgerhaus Petterweil

Karben. Nicht nur der Wahlkampf, sondern auch familiäre Kontakte brachten die bayerische Sozialministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Christa Stewens (CSU) nach Petterweil zum Neujahrsempfang der CDU-Karben. Dort konnte sie ihren ältesten Sohn Christian, der mit seiner Familie schon seit langem in Petterweil wohnt, besuchen.

Zu dem Empfang im Albert-Schäfer-Haus waren weit mehr als 200 Gäste gekommen, darunter die Landtags- und Landratskandidaten Tobias Utter und Oswin Veith und sowie etliche Mitglieder der FDP und der Freien Wählern, sogar Karbens DGB-Vorsitzender Bernhard Benölken war anwesend, wie CDU-Chef Guido Rahn bemerkte.

Obwohl die Teilnahme an dem Neujahrstreffen mit der Ministerin bereits im Sommer vergangenen Jahres verabredet und das Thema mit „Familie gestaltet die Zukunft, starke Kinder brauchen starke Eltern“ festgelegt worden war, beinhaltete gerade dieser Stoff aufgrund der jüngsten Ereignisse eine hohe Aktualität. Erstaunlich sei vor allem, wie in ganz kurzer Zeit die Jugendpolitik aus zwei ganz unterschiedlichen Richtungen in den Blick gerückt worden sei, so Stewens. So habe man sich im Herbst noch große Gedanken darüber gemacht, wie kleine Kinder vor gewalttätigen Eltern geschützt werden könnten und welche Schutzmechanismen der Staat dafür in das Familienleben einziehen müsse. Durch die Gewaltakte einiger weniger Jugendliche habe sich die Perspektive nun gänzlich verschoben und plötzlich sei die Rede davon, die Gesellschaft vor den gewaltbereiten Jugendlichen schützen zu müssen.

In beiden Fällen liege die Ursache aber in den Familien, so Stewens. Dort müsse zuerst Hand angelegt werden. So müsse für die Kleinkinder die Vorsorgeuntersuchung zur absoluten Pflicht erklärt werden. Ärzte sollten verpflichtet werden, bei Vorliegen der geringsten Anzeichen von Vernachlässigung oder Gewalt die Jugendämter zu benachrichtigen. In Bayern führe sie die Schulung von Hebammen ein, da sie als erste Einblick in die Familien und deren häusliche Umgebung hätten.

Die Sozialministerin möchte das Grundgesetz ändern, damit Jugendgerichte in Problemfällen Eltern ihre Sorgerecht entziehen und dies dem Staat überantworten können. Stevens plädierte für die Einführung des Betreuungsgeldes, damit junge Mütter wieder eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Beruf und Kindererziehung hätten.