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Die richtigen Maße

In der Groß-Karbener „Turnhalle“ feierten Frauen bei der Weiberfastnacht ausgelassen

Die „zwei Russinnen“ alias Lisa Brunotte und Silke Widmann amüsieren sich köstlich und begeistern mit ihrer Darbietung das Publikum. Foto: Fauerbach
Die „zwei Russinnen“ alias Lisa Brunotte und Silke Widmann amüsieren sich köstlich und begeistern mit ihrer Darbietung das Publikum. Foto: Fauerbach

Die Zeit der ausgelassenen Fröhlichkeit ist angebrochen, gute Laune all überall. So auch bei der Weiberfastnacht Karben, die mit ihrer ersten Damensitzung in die heiße Phase der diesjährigen fünften Jahreszeit startete. Das Motto: Ein Käfig voller Weiber.

Karben. Pünktlich um 20.11 Uhr erfolgten der Narrentusch vom Musiker-Duo Flashdance und der Einmarsch des Elferrates in der „Turnhalle“ in Groß-Karben. Gewandet mit Dreiviertel-Frack, Hose und Dreispitz in geblümtem Stoff zogen Sabine Seipel, Annelie Widmann, Daniele Suppes, Eva Vieth, Birgitt Brunotte, Annerose Stork, Angelika Egerland, Ilona Meiß (neu dabei), Rosi Sagan und die Sitzungspräsidentinnen Helga Döppenschmidt und Sylke Beck ein. Die weibliche Narrenschar schwenkte die Arme in die Höhe und ließ mit „Helau“-Rufen die Elferrätinnen hochleben.

Den Auftakt machten die „Aca-bitches“, eine A-cappella-Gruppe, die nicht nur singen, sondern gleich alle Instrumente vokal mitspielen. Hervorragend in Intonation und Rhythmik unter der Leitung von Sandra Mühlfeld präsentierten Daniela Suppes, Vanessa Seibel, Silke Widmann, Jennifer Kohl, Nadine Reusswig, Alisa Zeiler und Lisa Brunotte aktuelle Pop-Songs.

Aus dem Ehealltag

„Wenn wir Frauen feiern gehen wollen, ist das mit Arbeit verbunden“, stöhnte Ute Zimmermann-Erle, die einfach als „Frau Zimmermann“ den Anfang in der Bütt machte. „Immer müssen wir erst die Männer versorgen.“ Etwa Essen vorkochen, damit die Männer es sich in der Mikrowelle aufwärmen können. So berichtete sie aus dem Alltag eines Ehelebens, was im Publikum für viel Heiterkeit, Lachen und Klatschen sorgte, besonders, wenn die witzig zugespitzten Begebenheiten von den Damen als zutreffend wiedererkannt wurden. „Neulich beim Weihnachtsbaum einkaufe“, erzählt sie. Sie,noch nicht ganz aus dem Auto ausgestiegen, da hatte ihr Göttergatte sich den ersten Baum gegriffen, „der ist gut, fahr’n mer“. Er könne doch nicht den ersten besten nehmen, man müsse doch erst einmal schauen, protestiert sie. Sagt er: „Wenn ich nicht die erste genommen hätt’, wärst du heut noch allein.“

Die Hellwigs, Sandra Mühlfeld und Christa Haufert, hatten nicht mitbekommen, dass das ursprüngliche Motto „Le Cage aux Folles“ in ein „Käfig voller Weiber“ umbenannt wurde, und hatten sich ein neues Outfit gegönnt mit Lederröckchen und einem halben Meter hohen, glitzernden Konstrukt samt Federboa auf dem Kopf. Trotzdem sangen und kalauerten sie unbekümmert sehr zur Freude des Publikums, wobei sie bekannte Schlagermelodien mit neuem Text darboten. In ihren nicht ganz jugendfreien Witzen schenkten sich Mutter und Tochter nichts – hier nahm die eine die andere auf den Arm.

Katharina Gräf und Melina Schuch standen als Neulinge bei den „Freshgirls“ das erste Mal mit Laura, Nina, Jasmin, Michelle, Alex und Alisa auf der Bühne der Weiberfastnacht. Trainiert von Rosi Stopani, führten die Mädels eine Tanzshow mit abwechslungsreichen Choreographien in schneller Folge zu rasanter Musical-Musik auf. Sogar auf Rollschuhen.

Die erste Rakete

Sie waren der Höhepunkt im ersten Durchgang und sorgten für die erste Rakete, die in den Narrenhimmel startete – die „zwei Russinnen“, alias Silke Widmann und Lisa Brunotte. Überzeugend in Gestik und Sprache unterhielten sich zwei neureiche Russinnen in einem Spa, hinter einer Gesichtsmaske versteckt. „Mein Mann hat die richtigen Maße: 80 – 80 – 40“, begann die eine und erklärte „80 Millionen auf dem Konto, 80 Jahre alt und 40 Grad Fieber“. „Mein Mann sagt“, erwiderte die andere, „wenn ich sterbe, wirst du dich umschauen. Aber, umgeschaut habe ich mich schon, jetzt muss er nur noch sterben.“ Im zweiten Teil des Programms war Christa Haufert dem „allerletzten Einhorn“ auf der Spur. Nach der Pause ging es traditionell mit der Darbietung der Ranzengarde weiter. Mit einem Auftritt dabei waren auch die singenden Asbachlerchen, die Tanzgruppe „Evolution of Dance“ und eine Musik-Show im Schwarzlicht.