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Die Stadt im Lichtkegel – Neues Programm mit Stadtführungen

Gut etabliert haben sich die Bad Vilbeler Stadt- und Kostümführungen – mit mehr als 100 Exkursionen im Jahr. Neu sind Angebote für Kinder., die mit der Taschenlampe die Steinbrüche entdecken können.

Bad Vilbel. Ziehen eine elegante Brunnenbesitzergattin im Chic des 19. Jahrhunderts, ein stolzer Raubritter im Gewand des 14. Jahrhunderts oder ein Schultheis aus dem 17. Jahrhundert mit Gefolge durch Vilbels Gassen – dann ist mitnichten Fasching, sagt Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann. Es handelt sich um eine der mittlerweile mehr als 100 Stadtführungen, die zum Teil kostümiert angeboten werden. Sie sollen Neugier wecken und mit Blick auf die Historie Identität stiften, so Kunzmann.

Das sei wichtig, da es eine hohe Fluktuation in der Bevölkerung gebe: 5 bis 7 % der Einwohner wechselten jährlich. Die eineinhalbstündigen Rundgänge sollten zeigen, dass es trotz kleiner Altstadt viel Identitätsstiftendes gebe. Wie sich die Stadt binnen weniger Jahrzehnte verändert hat, zeigt mit am deutlichsten der Rundgang zur Vilbeler Höhe. Aus dem einstigen Truppenübungsplatz nördlich der Stadt, auf dem in den 1940er Jahren nur das Gasthaus „Zur Sonne“ stand, entstand mit dem Heilsberg der dichtbevölkertste Stadtteil.

Die Führungen starten vor dem Brunnen- und Bädermuseum am Marktplatz, kosten 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Für Kinder bis zehn Jahren sind sie kostenlos.

Vor sieben Jahren gab es zunächst erst 20 Rundgänge, voriges Jahr waren es schon 103. Neben den 21 festen Terminen können weitere Führungen frei vereinbart werden. 16 Termine seien schon gebucht, sagt Waltraud Armster. In den ersten Jahren nutzten viele Vilbeler die Gelegenheit, ihre Heimatstadt zu erkunden. Mittlerweile seien es überwiegend Menschen aus der Wetterau und Frankfurt, erläutert Michael Bender, einer der Stadtführer. Für sie hat die Stadt Flyer in den Nachbargemeinden verteilen lassen: von Karben über Nieder-Erlenbach, Harheim und Niederdorfelden, sagt Kunzmann. Neu sind Stadtrundgänge speziell für Kinder bis zwölf Jahre. Für den einen hat die Stadt lichtstarke Taschenlampen angeschafft, denn es geht (Start 16. März) über die Lohgasse bis in die Steinbrüche. Eine zweite Führung ist als Quiz-Rallye mit dem Bollerwagen konzipiert.

Die Führungen seien „ein Spiegelbild und Aushängeschild der Gemeinde mit ihrer Historie, die bis ins achte Jahrhundert zurückreicht“, betont Bender. Er ist auf dem Flyer im Kostüm eines historischen Postillons zu sehen. Diese Führung entfällt aber vorläufig – wegen der Baustelle Neue Mitte. Kunzmann unterstreicht, alle Charaktere seien authentische Figuren aus der Stadtgeschichte, „und nicht Disneyland“. Grundsätzlich kann er sich weitere Themen für historische Führungen vorstellen, etwa zu Siesmayers Kurpark. (dd)

Informationen zu den Stadtführungen gibt Svenja Kost, Telefon (0 61 01) 55 93 12, oder per E-Mail an fuehrungen@bad-vilbel.de