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Dortelweiler Pfarrer eingeführt – Matthias Gärtner (54) will sein Amt gewissenhaft zur Ehre Gottes führen

Bad Vilbel. „Das geistliche Brunnencenter“ in Dortelweil, die evangelische Kirchengemeinde, hat einen neuen Pfarrer: Matthias Gärtner (wir berichteten). Der 54-jährige Noch-Frankfurter ist von Dekan Jörg Michael Schlösser und dem Kirchenvorstand offiziell als Gemeindepfarrer der evangelischen Kirche in das Amt eingeführt worden.

Die alte Kirche in der Obergasse und später das Gemeindezentrum Arche im Neubaugebiet Dortelweil-West erfreuten sich bei diesem Anlass regen Zulaufs von Gemeindemitgliedern und Gästen, als nach siebenmonatiger Vakanz der Nachfolger von Pfarrer Klaus Lehrbach in die Gemeinde aufgenommen wurde. Die Anspielung auf das Brunnencenter im Neubaugebiet stammt von Pfarrer Gärtner. In seiner ersten offiziellen Predigt mit einem Jesaja-Text sagte er, in dieser lebensnotwendigen Einrichtung gebe es alles, „was wir zum Leben brauchen“, aber es müsse Geld dafür bezahlt werden. Im „geistigen Brunnencenter empfangen wir umsonst, was wir brauchen – das Wasser des Lebens“.

Im offiziellen Teil des Gottesdienstes versicherte Gärtner, das Amt freudig und gewissenhaft zur Ehre Gottes führen zu wollen. Kirchenvorstand und Gemeinde betonten, den neuen Pfarrer und seine Familie herzlich aufnehmen und unterstützen zu wollen. Dekan Schlösser nannte als einen der Schwerpunkte der Arbeit des Neuen, sich um die Bewohner von Dortelweil-West zu kümmern. Er machte auf den für ihn wenig erfreulichen Umstand aufmerksam, dass in der politischen Gemeinde Bad Vilbel mehr als 40 Prozent der Bevölkerung keiner der großen Kirchen angehören.

Dass es in Dortelweils evangelischer Kirche ein lebendiges Gemeindeleben gibt, das stellten die Mitwirkenden am Festgottesdienst unter Beweis. Die musikalischen Beiträge von Buxtehude bis Boxberg wurden von Gemeindegliedern beigesteuert. Das beliebte Lied „Tochter Zion, freue dich“, sang die offenbar geübte Gemeinde aus voller Kehle.

Gärtner wird voraussichtlich im März mit Frau, vier Kindern und Hündin Gina in das dann gründlich renovierte Dortelweiler Pfarrhaus einziehen. Der gebürtige Eschweger ist von seinem fünften Lebensjahr an in Frankfurt-Preungesheim in einem Pfarrer-Haushalt aufgewachsen. Er war im Kirchspiel Engelrod in der Gemeinde Lauterbach als Pfarrer tätig und zeitweise Dekan im Dekanat Herbstein (heute Vogelsberg). Zuletzt hatte er einen Seelsorgervertrag bei der Bundespolizei, war vor allem auf dem Frankfurter Flughafen tätig.

Dem neuen Gemeindepfarrer, der zunächst in Eschersheim wohnen bleibt, ist Vilbel nicht fremd. Beim Rad fahren mit Familie oder beim Joggen kam Gärtner in die Stadt der Quellen – und in den meisten Fällen machte er Station zum Eis-Essen. Schon seiner Kinder wegen.