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Drei Meter pro Minute

In der Rendeler Straße, der Ortsdurchfahrt von Klein-Karben, waren in der Woche nach Ostern die Sanierungsarbeiten für die Fahrbahn in vollem Gange. Foto: Pegelow
In der Rendeler Straße, der Ortsdurchfahrt von Klein-Karben, waren in der Woche nach Ostern die Sanierungsarbeiten für die Fahrbahn in vollem Gange. Foto: Pegelow

Karben. In der Ortsdurchfahrt von Klein-Karben war die große Asphaltmaschine wieder im Einsatz – zum insgesamt achten Mal. Denn der letzte Abschnitt der Straße wurde zwischen Rewe-Markt und Ortsausgang Richtung Rendel erneuert.
Ergün Karahan drückt die Hupe. An diesem Morgen steuert er die Asphaltmaschine der Baufirma Schütz. Das Hupen bedeutet dem vor ihm stehenden Kipper: Bitte langsam weiterfahren. Der Fahrer rollt ein wenig vor, die Maschine bleibt dicht dran. Denn aus dem schräggestellten Kipper des Lkws rieseln die Asphaltbrocken, die in der riesigen Maschine sogleich aufgekocht und auf die zuvor abgefräste Straße gedrückt werden.
Während Karahan hoch oben im Führerstand alles im Blick hat, steht sein Kollege Dennis Krieger am hinteren Ende der Maschine. Häufig betätigt er auf einem Steuerpult die Tasten. »Damit stellen wir die Nivellierung ein. Mittels Laser werden die Ränder damit exakt.«
Acht Bauabschnitte
Am Tag nach Ostern wird der komplette Abschnitt zwischen Verbrauchermarkt und Ortsausgang erneuert. Damit kommen die Sanierungsarbeiten zu ihrem Ende.
Die Baufirma nutzte die Osterferien, weil dann der Schulbusverkehr eingestellt ist. Der Plan für die Arbeiten wurde vor Corona-Zeiten gemacht.
Nach Plan sind die Arbeiter der Firma Schütz angerückt, die bereits seit geraumer Zeit an dieser Straße arbeiten. Hessen Mobil und die Stadt hatten die mehrere Kilometer lange Ortsdurchfahrt in acht Abschnitte geteilt. Den Bereich zwischen Rewe-Markt und Ortsausgang hatte man zuletzt auf dem Plan. Denn hier mussten, im Gegensatz zu allen anderen Abschnitten, die Kanäle und Trinkwasserleitungen komplett erneuert werden. Ein sehr langes und, wie sich im Laufe der Tiefbauarbeiten herausstellte, aufwendiges Verfahren. Denn die Kanäle lagen in diesem Straßenabschnitt bis zu vier Meter tief.
Während die Tiefbauarbeiten liefen, stellte sich zudem heraus, dass die Straße grundhaft saniert werden muss. Das bedeutet: Es müssen die komplette Oberschicht und die Tragschicht abgefräst werden.
»In der Woche vor Ostern haben wir hier zehn Zentimeter Straße abgefräst«, informiert Polier Nils Hayde. An diesem Vormittag ist er bei der Vorhut, die die Fahrbahn für den Asphaltauftrag vorbereitet. »Wir bringen hier einen Haftkleber auf, damit sich alter und neuer Asphalt gut miteinander verbinden lassen«, informiert der Polier.
Ihm und seinen Kollegen folgt ein sechsköpfiger Trupp mit der Asphaltmaschine und den großen und kleinen Walzen. Drei Meter pro Minute bewegt sich der breite Koloss, dessen Ausleger die gesamte Straßenbreite einnimmt.
Kaum ist der dampfende Asphalt auf der Straße, rollen zwei große und kleine Walzen drüber und drücken alles fest. Krieger kontrolliert danach mit Wasserwaage und Zollstock noch einmal nach, ob alles korrekt aufgetragen ist. Denn Huppel soll es nicht geben.
Nun kann die runderneuerte Ortsdurchfahrt komplett befahren werden.