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Ein Tanz, der verbindet – Die türkische Gemeinde war zu Gast bei den Leonhardi Kulturprojekten

Karben. Die Frau in Weiß breitet die Arme aus und dreht sich im Kreis. Immer weiter und weiter mit kleinen Schritten gegen den Uhrzeigersinn. Kerzengerade hält sie den Kopf mit dem schmalen hohen Hut aus braunem Kamelhaar, die rechte Hand weist leicht geöffnet zum Himmel, die linke nach unten zum Erdboden.

Den Fluss der Schritte bestimmt die Musik, Mehmet Ungang von der Gruppe „Hosch Neva“ spielt die „UD“ , die türkische Laute und Abdurrahman Köse die „Kanun“, ein dreieckiges traditionelles Zupfinstrument. Sie treiben mit ihrer Sufi-Musik die Derwisch-Tänzerin Gönul Piat zum Tanz an. Über eine halbe Stunde tanzt Gönül Piat so selbstversunken, im inneren Dialog mit sich und der Welt, dem Göttlichem und dem Irdischen. Die mehr als hundert Zuschauer im Schlosspark von Leonhardi in Groß-Karben verfolgen gebannt diesen Tanz. Für viele ist er mit der eigenen Kultur verbunden. Zahlreich sind Mitglieder und Freunde der Ditib-Gemeinde Karben erschienen. Die türkisch-islamische Moschee-Gemeinde ist Mitveranstalter des Kulturfestes im Schlosspark und Kooperationspartner der „Leonhardi Kulturprojekte“. „Wir haben hier in Karben unter unseren türkischen Mitbürgern eine Kultur, die gelebt wird. Um sie kennen zu lernen, muss ich nicht in die Türkei fahren oder Künstler von weit her holen“, erklärte Philipp von Leonhardi. (ado)