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Eine runde Sache

Karben. „Ich bin mir sicher, dass manche Kinder vor Aufregung die Nacht schlecht geschlafen haben“, sagt Trainer Udo Huß und blickt schmunzelnd auf seine Mannschaft: Zum Gruppenbild haben sie sich brav aufgestellt und legen die Arme umeinander.

Die Vorrunde ist noch im Gange, ein Spiel hat die F 1 des KSV Klein-Karben verloren, eines gewonnen. Das dritte Spiel steht noch aus, davon hängt ab, auf welchem Platz sie zum Schluss stehen werden.

Im 10-Minuten-Rhythmus wird gespielt, insgesamt zwölf Mannschaften aus der Region sind angetreten, um einen Pokal zu gewinnen. „Ein Turnier ist für die Kinder immer eine aufregende Sache“, sagt Huß. Aber beim Hallencup stehe der Spaß am Fußballspielen im Vordergrund, es seien Freundschaftsspiele in einer ganz besonderen Atmosphäre. Turnieratmosphäre eben mit vielen zuschauenden Eltern und Freunden, mit Aufregung und anfeuernden Rufen und den Lautsprecheransagen über Tore und Ergebnisse.

Besonders am Samstag sind die Zuschauerränge voll, wenn die Jüngsten des Turnieres spielen, die F- und G-Jugend, die acht- bis zehnjährigen Kinder. Dann fliegen die Bälle auch einmal durch die Zuschauerränge, weil die Kinder überall kicken und nicht stillsitzen können. „Für die Kinder ist so ein Turnier ein tolles Erlebnis, sie verbringen einen halben Tag miteinander, teilen Niederlagen und Siege und haben Spaß zusammen“, sagt Roland Beran. Er ist ehrenamtlicher Betreuer und Vater eines Fußballkindes. Viele Helfer werden gebraucht, um ein Turnier auf die Beine zu stellen. Die Eltern geben Essen und Getränke aus, richten die Kabinen für die Gastmannschaften her, räumen auf. Jugend-Schiedsrichter nehmen sich Zeit für das Turnier. Spieler der 1. Mannschaft kümmern sich um die Turnierleitung. „Das Lachen der Kinder ist unser Lohn“, sagt Alexander Jörg. Klar sei er dabei, wenn der eigene Verein Ausrichter eines Jugendturnieres sei. Mit Argusaugen beobachtet Jörg das Spielfeld. Er sagt die Spiele und Tore an. Sein Nebenmann Moritz Dechant hat den Laptop vor sich und tippt die Ergebnisse mit flinken Fingern ein. Am Spielfeldrand steht Jugendleiter Steffen Potter.

Das Turnier ist für den Verein auch Spiegelbild der erfolgreichen Jugendarbeit. Aus jeder Altersklasse sind zwei oder drei Mannschaften angetreten. „Am Sonntag wird es sportlich sehr dynamisch werden“, sagt Potter und meint damit den Antritt starker Mannschaften aus der D-Jugend, wie etwa die U 13 der Offenbacher Kickers, Rot-Weiß Frankfurt sowie den JFC Frankfurt. Sie alle spielen ebenso wie die D-Jugend des KSV in der Gruppenliga.

Trainer Frank Kalbhenn muss seine sechs Kicker aus der F 2 trösten, die ihr letztes Vorrundenspiel gegen den FV Bad Vilbel verloren haben. Auf mentale Ermunterung setzt indes noch Trainer Huß, denn die F 1 hat noch ein Spiel vor sich. „Ihr habt die Chance, geht als Sieger vom Platz“, ermuntert er seine elf Kicker, macht einige taktische Angaben. Dann ist es soweit, die Kinder stürmen aufs Fußballfeld, wo sie auf die Spielvereinigung Oberrad treffen. Paul Kalbhenn (9) trifft den Ball, und der senkt sich hinter dem Torwart ins Netz. Jubel beim KSV, das erste Tor ist gefallen und zwei weitere folgen noch. „Gut gemacht“, kann der Trainer zum Schluss loben. Die Kinder strahlen.