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Eine runde Sache – Stadt Nidderau verpachtet vier Hektar Streuobstwiese an die Rapp’s

Freuen sich über die Kooperation (von links): Clemens Caesar, Monika Sperzel, Barbara Fiselius vom Landschaftspflegeverband Main-Kinzig, Ingo Cürten und Stephan Zöller vom Umweltamt der Stadt Nidderau. Foto: Zegelman
Freuen sich über die Kooperation (von links): Clemens Caesar, Monika Sperzel, Barbara Fiselius vom Landschaftspflegeverband Main-Kinzig, Ingo Cürten und Stephan Zöller vom Umweltamt der Stadt Nidderau. Foto: Zegelman

Gleich drei Gewinner gebe es, versicherten Nidderaus Erste Stadträtin Monika Sperzel (SPD) und Ingo Cürten von Rapp’s bei der Vertragsunterzeichnung. Klar jedenfalls ist: Ums Geld geht es der Stadt nicht bei dieser Zusammenarbeit.

Nidderau. Auf den ersten Blick haben Äpfel und der so genannte demografische Wandel nicht besonders viel miteinander zu tun. Dabei gibt es durchaus einen Zusammenhang zwischen dem süß-sauren Rundling und der Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter wird, sagt Agrarwissenschaftler Clemens Caesar. Nämlich dann, wenn es darum geht, wer Äpfel, Birnen und andere Früchte von den Bäumen schüttelt, aufhebt und verwertet.

Symbolische Pacht

Die Stadt Nidderau besitzt diverse Streuobstflächen und die Verwaltung zerbricht sich seit langem den Kopf darüber, wie das Obst, das dort reift, sinnvoll genutzt werden kann. Nun hat die Erste Stadtverordnete Monika Sperzel (SPD) einen Vertrag mit der Firma Kelterei Rapp’s in Karben unterzeichnet, der den Grundstein einer langjährigen Zusammenarbeit bilden soll.

Das Karbener Saftunternehmen wird für den symbolischen Betrag von 50 Cent pro Baum und Jahr 270 Bäume auf vier Hektar im Eichener Gebiet Taubenhohle von der Stadt Nidderau pachten. Im Gegenzug verpflichtet das Saftunternehmen sich dazu, die Bäume fachgerecht zu pflegen. „Es gibt bei dieser Kooperation gleich drei Gewinner“, sagt Ingo Cürten, Mitglied der Rapp’s-Geschäftsleitung. „Die Stadt wird ihr Obst los und weiß es in guter Verwendung, wir freuen uns über die Äpfel aus der Region und die Bäume werden von einem Fachmann zurückgeschnitten.“

Für die Stadt ist die Verwaltung dadurch außerdem einfacher geworden: Vorher war die Fläche stückweise an Landwirte verpachtet, die sich vor allem für die Heuernte der darunterliegenden Wiese interessierten und kaum für die Bäume. Landwirt Clemens Caesar freut sich schon auf die Ernte in Nidderau, die in der nächsten Woche beginnen soll.

Dafür hat das Unternehmen neue Geräte angeschafft: Mit einer Rüttelmaschine werden die Früchte – zwischen fünf und 300 Kilogramm je Baum – von den Ästen geschüttelt, mit einer Lesemaschine aufgesammelt und in einen neuen Anhänger verladen. Mit Karben hat Rapp’s übrigens gerade einen Vertrag über die Hochzeitshaine geschlossen.

Die überregionale Interessengemeinschaft Streuobst trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat im Besucherzentrum „Juice Factory“ in Karben, Brunnenstraße 1.