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Entwicklungsplan für Sportstätten – Wie das Angebot an Trainingmöglichkeiten gestaltet wird, will der Magistrat im Jahr 2011 entscheiden

Karben. Wann der Sportentwicklungsplan denn vorgestellt werde und was aus ihm umgesetzt werden solle. Da klingt bei SPD-Sozialpolitiker Michael Schmidt aus Kloppenheim schon Kritik durch. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) tritt aber auf die Bremse. „Das weitere Vorgehen wird noch einmal Anfang 2011 mit der Arge Sport erörtert“, kündigt er an. In der Arge sind die Sportvereine der Stadt zusammengeschlossen.

Der Öffentlichkeit hatte das Stuttgarter Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) Anfang September den Sportentwicklungsplan vorgestellt. Zentrale Botschaft: Große Sporthallen sind in Zukunft weniger gefragt, sondern kleinere Übungsräume für Kurse. Deshalb schlugen die Fachleute den Bau eines Sportstudios vor. Darin solle neben Übungsräumen ein Fitnessstudio eingerichtet werden – vor allem, um das Projekt langfristig zu finanzieren. Diese Nachfrage dürften die Vereine nicht allein Privatfirmen überlassen, empfahlen die Experten vom IKPS-Büro.

Bei den Vereinen stießen die Vorschläge auf begrenzte Freude, schließlich fordern sie seit Jahren den Bau einer Sporthalle in Groß-Karben. Dagegen greifen die Freien Wähler eine der Ideen für Okarben auf: Dort könnten die beiden wenig genutzten Sportplätze zu seinem familienfreundlichen Sport- und Bewegungspark umgestaltet werden, schlägt Gerti Hilka vor. Der Standort eigne sich wegen seiner Nähe zum Niddaradweg gut, bestätigt Planer Wolfgang Schabert. Er sei nicht nur aus den meisten Stadtteilen gut erreichbar, sondern auch im Sommer von Radfahrern. „Jugendliche könnten sich dort auf dem Fußballplatz austoben oder Basketball spielen, ohne die Nachbarn zu stören“, erklärt der Fachmann. Mit einfachen Geräten zum Training des Gleichgewichts und der Geschicklichkeit könnten Möglichkeiten geboten werden, um einen solchen Park für Senioren zu einer Begegnungsstätte zu machen.

Schabert schlägt zudem vor, mit wenig Aufwand im Winter einen Teil des Sportfelds zu fluten und in eine Eisbahn umzuwandeln – zumal eine Flutlichtanlage bereits vorhanden ist. Die FW wünscht sich nun eine öffentliche Diskussion darüber. „Das Engagement der Bürger vom Beginn der Projektierung bis zur Realisierung sowie der ehrenamtlichen Betreuung und Verwaltung einer solchen Anlage ist unverzichtbar“, findet Aribert Groll von den FW in Okarben.

Den Vorwurf, den Sportentwicklungsplan nicht öffentlich vorgestellt zu haben, weist Bürgermeister Rahn zurück: Das sei in der öffentlichen und auch angekündigten Ausschusssitzung am 8. September erfolgt. Allerdings waren von Bürger- und Vereinsseite nur drei Personen anwesend. Und auch von der SPD seien „nur zwei von drei Ausschussmitgliedern“ dabei gewesen.

Nun soll die Arge Sport noch bis Anfang des am Samstag beginnenden neuen Jahres Zeit bekommen, die Empfehlungen aus dem Plan mit den Vereinen zu diskutieren und über deren Umsetzbarkeit zu beraten. Anschließend wolle die Stadt mitsprechen, sagt Bürgermeister Guido Rahn – und vom Büro IKPS liege bereits ein Angebot vor, Karben auch weiter zu beraten. (den)