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Ersatzquartier gefunden

Gronauer Gerätehaus wird abgerissen – Feuerwehr zieht in ehemalige Spedition um

Wehrführer Gerald Lamb freit sich über die Lösung, das Gelände der ehemaligen Spedition Christmann für anderthalb Jahre als Ersatzquartier nutzen zu können. Foto: Fauerbach
Wehrführer Gerald Lamb freit sich über die Lösung, das Gelände der ehemaligen Spedition Christmann für anderthalb Jahre als Ersatzquartier nutzen zu können. Foto: Fauerbach

Nur noch gut drei Wochen steht das Gronauer Feuerwehrgerätehaus in der Dortelweiler Straße, dann beginnt der Abriss. Doch muss die Wehr auch in der Zeit ohne eigenes Feuerwehrhaus handlungsfähig bleiben. Dafür hat man nun eine mehr als nur passable Lösung gefunden.

Bad Vilbel. Von außen sieht es fast schon aus wie ein Feuerwehrhaus. Es gibt große Rolltore mit einer breiten Freifläche davor. Nicht weit entfernt von der alten Wache liegen diese Räumlichkeiten, die Zufahrt zur Hauptstraße ist für die großen Feuerwehrfahrzeuge problemlos. wie schon für die Fahrzeuge der Spedition Christmann, die früher hier beheimatet war.

„In diese große Halle passen all unsere Fahrzeuge hinein“, sagt Wehrführer Gerald Lamb. Die drei Fahrzeuge und zwei Anhänger könnten in der Halle geparkt werden. Das Gebäude habe die Wehr intern schon länger als Ersatz-Feuerwehrhaus im Auge gehabt, doch seien die Garagen lange vermietet gewesen. „Wir haben natürlich immer die Augen offen gehalten und online gesehen, dass der Mieter einen Nachmieter sucht.“ Es gab ein Treffen mit dem Eigentümer, und die Stadt konnte schließlich alles klar machen.

Spinde, Duschen, Büro

Umgebaut werden muss in der Halle eigentlich kaum etwas für die speziellen Bedürfnisse der Feuerwehr. „Nur das eine Tor öffnet nicht so, wie wir es brauchen. Aber das ist eine Kleinigkeit“, winkt Lamb ab. Kommen die Kameraden im Einsatzfall in der Feuerwache an, führt der erste Weg zu den Spinden – schließlich muss die Ausrüstung vor dem Ausrücken angelegt werden. „Die Spinde werden wir im hinteren Bereich der Halle platzieren“, sagt Lamb und zeigt auf die bereits zur Hälfte aufgestellten Schränke.

Zu der Fahrzeughalle gehört eine kleine Werkstatt, die durch eine Tür zu erreichen ist. „Hier hatten die Mieter, die oben im Haus wohnen, ihre Fahrräder abgestellt. Für die Räder hat die Stadt jetzt einen Container aufgestellt“, erläutert der Wehrführer.

Eine Dusche steht den Feuerwehrleuten ebenfalls zur Verfügung, sie wird allerdings von einem anderen Mieter des Hauses mitbenutzt. Das sei aber kein Problem, beschwichtigt Lamb. Doch ist das noch nicht alles, denn auch die Verwaltungsarbeit der Wehr muss in der Vakanz-Zeit erledigt werden. Dafür hat die Wehr sogar noch ein Büro zur Verfügung, für Wehrführung und Vereinsführung.

„Es wird funktionieren“

Das Büro befindet sich im ersten Stock des Gebäudes, ist recht geräumig und gut in Schuss. „Nur einige Kabel werden wir hier anders legen müssen“, meint Lamb. Er ist glücklich über diese Lösung für die Übergangszeit zwischen altem und neuem Feuerwehrhaus: „Was wir hier haben, wird funktionieren“, ist Lamb überzeugt. Selbst wenn alle 29 Mitglieder der Einsatzabteilung gleichzeitig ankommen, sei das kein Problem. „Diese Lösung ist deutlich besser als die Zelthalle, die lange im Gespräch war“, findet der Brandbekämpfer.

Eineinhalb Jahre soll das Gebäude in der Neuen Straße (Ecke „Am Feldbach“) genutzt werden, im Oktober 2019 soll der Neubau des Gerätehauses fertig sein. Am 16. Juli wird mit dem Abriss der alten Wache begonnen, Abschied werde man vorher noch nehmen, kündigt Lamb an. Ab diesem Wochenende soll bereits von der Übergangswache aus zu den Einsätzen gefahren werden. Der Rest des Umzuges soll sich aber noch bis zum Abriss hinziehen.

Der Magistrat hat den Auftrag zum Neubau des Gronauer Gerätehauses samt Sozialtrakt und Außenanlage an ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen vergeben. Der Neubau ist Bestandteil des Feuerwehr Bedarfs- und Entwicklungsplans (BEP). „Die vor kurzem veröffentlichte erste Bilanz des BEP zeigt, dass die Stadt viel in den Brandschutz und die Feuerwehrinfrastruktur investiert. Eine moderne Feuerwehr und das dezentrale Konzept sind der Schlüssel für den Brandschutz in unserer Stadt“, so Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU).