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Es klingelt im Stadtsäckel

Stadt verkauft mehr als fünf Hektar Bauland im Quellenpark an Quartiergesellschaft

Blick vom Bahnsteig des Nordbahnhofes auf das Baugebiet Quellenpark. Im Hintergrund rechts sind die ersten Häuserreihen von Dortelweil-West zu sehen. Foto: Hirschmann
Blick vom Bahnsteig des Nordbahnhofes auf das Baugebiet Quellenpark. Im Hintergrund rechts sind die ersten Häuserreihen von Dortelweil-West zu sehen. Foto: Hirschmann

Mindestens 55,7 Millionen Euro und unter Umständen sogar 69,3 Millionen Euro erlöst die Stadt durch den Verkauf von etwas mehr als 5,1 Hektar Grundfläche im Quellenpark.

 

Bad Vilbel. Knapp 14 Millionen Euro beträgt die Schwankung bei den möglichen Einnahmen für die Stadt Bad Vilbel durch den Verkauf von 51 267 Quadratmetern im Quellenpark. Am Freitag unterschrieben Klaus Minkel im Namen der Stadtwerke und die Henninger-Quartiergesellschaften den Vertrag. Er war am 20. September im Stadtparlament nach ausgiebigen Beratungen hinter verschlossenen Türen abgesegnet worden.

Hinter den Henninger-Quartiergesellschaften steckt die Familie Hopp, Daniel Hopp, Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp, ist einer der beiden Geschäftsführer. Die Gesellschaft hat unter anderem das ehemalige Grundstück der Frankfurter Brauerei Henninger in Sachsenhausen entwickelt.

Geld fürs Kurhaus

Das Verkaufsvolumen hat sich unter Beschlussvorbehalt leicht erhöht, weil auch das einst für einen P&R-Platz vorgehaltene Grundstück veräußert worden ist. Es wird nicht mehr benötigt, nachdem die Stadtwerke einen P&R-Platz gebaut haben, teilte Klaus Minkel mit.

Hierdurch entstehe für die Stadt ein millionenschwerer Planungsgewinn, der bereits durch einen Kaufvertrag Ende August 2009 eingeleitet worden ist, wie Minkel weiter ausführt. Der Quadratmeterpreis liege zwischen knapp 1.100 und 1.350 Euro, „je nachdem, ob Optimierungen des Bebauungsplanes möglich sind“. Dies bedeutet, dass sich die Minimaleinnahmen für die Stadt auf 55,7 Millionen Euro belaufen.

Bereits damit könnten die Verbindlichkeiten der Stadt von 48 Millionen Euro abgelöst werden. „In jedem Falle bleibt eine Anzahlung auf das Kurhaus-Projekt übrig“, betont Minkel.

Doch durch den Verkauf an die Henninger-Quartiergesellschaften könnten auch insgesamt 69,3 Millionen Euro eingenommen werden. Das entspricht dann einem Verkaufspreis von 1350 Euro pro Quadratmeter. Dazu müsste jedoch der Bebauungsplan angepasst werden. Denn die Gesellschaft möchte statt drei- nun vierstöckig bauen. „Bei gleicher Geschossflächenzahl“, sagt Minkel. Bedeutet: Die Häuser werden höher, aber vom Grundriss dann kleiner. „So entsteht mehr Grün und mehr Abstand zwischen den Häusern“, erläutert Minkel.

Ebenfalls soll ein großer Teil des bisherigen Mischgebiets aus Wohnen und Gewerbe in reines Wohngebiet umgewandelt werden. „In der Nähe befinden sich große Supermärkte“, skizziert Minkel. Deswegen soll sich kleineres Gewerbe – etwa Gastronomie – nur um das zu schaffende Carré direkt gegenüber der Bahnhofsunterführung ansiedeln.

Dieses bilde dann den gesellschaftlichen Mittelpunkt des neuen Wohngebiets. Zusammen mit den Gebäuden von Bauunternehmer Dietmar Bücher im Norden des jetzt verkauften Areals, das sich gegenüber des Nordbahnhofs erstreckt, entstehen so rund 1000 Wohneinheiten. Das entspricht etwa 2300 Einwohnern. (kop/hir)