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Europa erwandern

30 Jahre bewegte Begegnungen der Netzwerkpartnerstädte

Sie pflegen seit 30 Jahren die europöäischen Nachbarschaft mit gemeinsamen Wanderwochen, in diesem Jahr ging es zu Fuß durch die Pyrenäen in Spanien. foto: Privat
Sie pflegen seit 30 Jahren die europöäischen Nachbarschaft mit gemeinsamen Wanderwochen, in diesem Jahr ging es zu Fuß durch die Pyrenäen in Spanien. foto: Privat

Karben. „Jeder Schritt bringt uns näher“ – Unter diesem Motto stand das 30. Treffen von 60 Freundinnen und Freunden Europas. Gemeinsam erwanderten die Teilnehmer der Netzwerkpartnerstädte, zu denen Karben zählt, eine Woche lang Höhen und Täler in den spanischen Pyrenäen, ausgehend vom Ort Sallent de Gállego.

Drei Gruppen mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen wurden gebildet. Wie Hans Puchtinger berichtet, führten die Hochgebirgswanderungen steil nach oben. Vorbei ging es an zahlreichen Wasserfällen. Die Touren führten an Stauseen entlang, die zur Erzeugung von elektrischer Energie schon zu Zeiten des Diktators Francisco Franco gebaut wurden. Sie fügten sich wunderbar in die Berglandschaft ein und luden zur Rast ein.

Die anstrengenden Touren führten zum Ibones de Anayet auf 2227m Höhe, den Ibones Azules mit 2400 Höhenmetern und durch das Ordesa-Tal auf einer Höhe von rund 1950m. An Höhenmetern waren in dem felsigen, teilweise mit Stahlseilen abgesicherten Gelände, je nach Tour bis zu 750 Höhenmeter zu überwinden. Kleinere Wanderungen durch das Tena-Tal nach Panticosa oder zum Stausee von La Sarra und Las Tornalizas rundeten das Wanderprogramm ab.

Wie immer bei diesen Treffen ist mittwochs ein Kulturtag eingeplant. Mit dem Bus ging es in die Hauptstadt der Region Aragoniens, nach Saragossa. Saragossa mit seiner über 2000 Jahre alten Geschichte bietet den Besuchern ein reiches historisches und künstlerisches Erbe. Iberer, Römer, Muslime, Juden und Christen haben hier in der Stadt der vier Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Von Saragossa aus führte der Weg zurück in die Berge über Zuera. In Zuera, der Partnerstadt Ramonvilles, stand zunächst der Besuch eines unblutigen Stierkampfes auf dem Programm. Abends wurde die Gruppe dann vom Bürgermeister in einer Tapas-Bar begrüßt. Anschließend wurde noch in den Straßen von Zuera getanzt. Müde, aber zufrieden mit dem Erlebten, erreichten die Wanderer spätabends das Hotel in Sallent de Gállego.

Der Abschiedsabend war ausgefüllt mit Gesang und einstudierten lustigen Darbietungen der teilnehmenden Städte des Netzwerks. Am Samstagmorgen, als die verschiedenen Gruppen zur Abfahrt in ihre Heimatländer aufbrachen, fiel der Abschied schwer und manch einem standen Abschiedstränen in den Augen.

Aber im nächsten Jahr geht es ja weiter, zum 31. Treffen dieser wohl einzigartigen Verbindung zwischen europäischen Partnern. Dann treffen sich alle wieder in Klaipeda (Memel), von wo aus die Ostseeregion Litauens erkundet werden wird. (zlp)