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Felsen zerschmeißen mit Gottes Wort

Pfarrer Simba Burgdorf in Amt in Rendel eingeführt

Vier Pfarrer im Festgottesdienst: Die Vakanz in Rendel wird beendet mit (v.l.) Dekan Volkhard Guth und den Pfarrern Kaarlo Friedrich, Daniela Creutzberg und Simba Burgdorf. Foto: Privat
Vier Pfarrer im Festgottesdienst: Die Vakanz in Rendel wird beendet mit (v.l.) Dekan Volkhard Guth und den Pfarrern Kaarlo Friedrich, Daniela Creutzberg und Simba Burgdorf. Foto: Privat

Karben. „Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?“ Mit einer fulminanten Auslegung des Predigttextes aus Jeremia 23 überraschte der neue Pfarrer auf Zeit, Simba Burgdorf, die zahlreichen neugierigen Besucher des festlichen Gottesdienstes am vergangenen Sonntag in der Rendeler Kirche.

Zuvor beendete Dekan Volkhard Guth die rund 30 Monate andauernde Vakanz in Rendel mit dem von Applaus begleitetem herzlichen Dank an die Vakanzpfarrer Kaarlo Friedrich und Daniela Creutzberg. Sie hatten die Gemeinde tatkräftig begleitetet. Dekan Guth: „Wir haben alle gedacht, das dauert nur drei Monate, manchmal ist es gut, dass man nicht vorher weiß, was kommt!“

Auch die neue Situation ist alles andere als gewöhnlich, steht Pfarrer Simba Burgdorf doch zunächst für ein halbes Jahr der Gemeinde vor, ehe er seiner Frau Nadja Burgdorf im Dezember das Staffelholz übergibt und sie als neue Rendeler Pfarrerin eingeführt wird.

Zunächst aber bedankten sich die Kirchenvorstände Sabine Lehner-Zeiff und Frank Braunroth mit Rendeler Fresskörben stellvertretend bei den scheidenden Pfarrern, indem sie deren Qualitäten würdigten. Pfarrerin Creutzberg unter anderem für ihre frei vorgetragenen, ausdrucksvollen Predigten; Pfarrer Friedrich besonders für seine Sozialkompetenz in einem streitbaren Kirchenvorstand: ein Gemeindemitglied hätte, so Braunroth, beim Bäcker geäußert: „Wir werden sie vermissen!“ und das sei das größte Kompliment, das einem Rendeler „Eingeplackten“ gegenüber möglich ist.

Nach seiner Segnung bestieg sodann Pfarrer Burgdorf die Kanzel: „Ich weiß nicht, was Sie von mir erwarten, ich mache jetzt einfach mein Ding!“ Und das war gespickt mit persönlichen Bezügen und Bildern, die den sperrigen Text ins Heute transportierten und auf die wesentliche Aussage verdichteten: „Gott ist anders, nicht wie die Propheten damals wie heute behaupten“. Er wolle dazu beitragen, so Burgdorf, „dass das Wort Gottes Felsen auch in Rendel zerschmeißt!“ Beinahe hätten die Gottesdienstbesucher applaudiert, eine ältere Dame jedenfalls befand: „So jemand braucht Rendel!“

Drei Pfarrer und eine Pfarrerin hielten schließlich Fürbitte und Gebet, ehe Pfarrer Burgdorf den Festgottesdienst mit dem Segen beendete. Anschließend wurde bei hochsommerlichen Temperaturen in den Gemeindegarten geladen, wo bei Kaffee und Kuchen Abschied genommen und kennengelernt werden konnte. (zlp)