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Fluss-Feeling ade

Ganz so „offen“ wie erhofft werden die Nidda-Terrassen nicht

Die Rückseite des Bürgerzentrums und des Restaurants wird bisher wenig genutzt. Das soll sich mit der Umgestaltung zur Nidda-Terrasse ändern. Foto: den
Die Rückseite des Bürgerzentrums und des Restaurants wird bisher wenig genutzt. Das soll sich mit der Umgestaltung zur Nidda-Terrasse ändern. Foto: den

Die Stadt spaltet den Bau der Nidda-Terrassen hinterm Bürgerzentrum in zwei Abschnitte auf. Denn während Teile des Neubaus schnell gebraucht werden, können andere erst später realisiert werden. Ganz so offen zur Nidda hin wie anfangs vermutet, wird die Neugestaltung zudem nicht.

Karben. Nidda-Terrassen – ein bisschen schwingt im Namen der Traum von einem Ambiente wie in Bad Vilbels Neuer Mitte mit: An sonnigen Tagen auf warmen Holzplanken sitzen, über den Fluss hinweg die Menschen und die Natur betrachten, dazu etwas Leckeres trinken. Das erwarten viele Karbener von den Nidda-Terrassen, die auf der Rückseite des Bürgerzentrums entstehen sollen.

Eine Viertelmillion will die Stadt für die Umgestaltung ausgeben. „Bisher hat das ja eher Hinterhofcharakter“, räumt Stadtplanerin Hildegunde Henrich aus Liederbach ein, die die Neugestaltung für die Kommune ersonnen hat.

Vollmundige Visionen

Die haben aber nicht mehr so viel zu tun mit jenen vollmundigen Visionen, die Landschaftsarchitekten noch vor wenigen Jahren für die Neugestaltung der Nidda im Stadtzentrum vorsahen. Ausladende, stufenweise Terrassen bis zum Fluss hatte einer der Entwürfe vorgeschlagen.

Die Terrasse wird es zwar geben, doch wird sie sich weitgehend auf den heutigen Bereich hinter dem Bürgerzentrum reduzieren. Dort wird freilich Platz geschaffen, „die Bepflanzung reduziert“, erklärt Henrich. In Höhe des Bürgerzentrum-Saals wird der Damm neben dem Radweg zu „Rasenstufen“ abgetragen. In diesem Streifen wird ein Durchblick zwischen Fluss und Terrasse möglich.

Auch nach Norden hin wird ein Durchblick frei gemacht, also von jenem Bereich aus, wo das Restaurant im Bürgerzentrum seine Außengastronomie haben wird. Das Amphitheater ersetzt Henrich durch eine leicht erhöhte Bühne – um zum Beispiel Musiker bei einem Auftritt von beinahe überall her gut sehen zu können.

Mitte Februar sollten die Bauarbeiten beginnen, kündigt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) an. Der Auftrag ist vergeben. Ab Mitte Mai soll das Restaurant draußen servieren können. Einen Unterflurverteiler für Wasser, Strom, Kanal soll es auf der Terrasse geben. Wie die neuen Wirte Anja und Stefan Kohler die Bewirtschaftung realisieren wollen, sei noch nicht final geklärt. Möglich ist es aber, im Sommer eine Theke draußen aufzubauen.

Noch nicht entschieden sei außerdem über das Restaurant-Mobiliar für die Terrasse, erklärt Hildegunde Henrich. Das sei daher auch in den Kosten noch nicht enthalten. Ausflügler werden sich auf diversen Betonquadern als Sitzmöglichkeiten niederlassen können. Über der Frage, wie sich noch eine ebenerdige Toilette fürs Restaurant schaffen lässt, brütet man im Rathaus noch. Diese möchte der Bürgermeister gern so bauen, dass sie auch von außen nutzbar ist, etwa für die Radler vom Radweg. „Wir wollen damit aber auch nicht den neuen Platz zustellen.“ Grünes Licht für die Terrasse habe er dennoch gegeben, damit das Gesamtprojekt nicht auf die Lösung dieses einzelnen Problems warten müsse. „Nachoptimieren geht immer.“

Platz für Fahrräder

Ausgewählt sei bereits das neue, großflächige Pflaster in Grau-beige, sagt Henrich. Verlegt wird es aber in zwei Abschnitten. Denn die Terrasse kann dieses Jahr nicht fertig werden. „Sie wird über den Fußweg hinaus nach Norden gezogen, um so einen Platzcharakter zu schaffen“, erläutert Henrich. Dort entstünden auch Fahrradabstellplätze. Nördlich angrenzend wird wohl bis Frühjahr 2019 noch die Nidda renaturiert. Erst wenn diese Arbeiten fertig sind, kann die Terrasse komplettiert werden. (den)