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„Hinter verschlossenen Türen“

Vorgehen beim geplanten Verkauf der Oberburg sorgt für Unmut

Die Oberburg in Burg-Gräfenrode samt Lieselturm und Pfarrgarten soll verkauft werden. In einer Gemeindeversammlung gab es dafür heftigen Gegenwind.

Karben. Lange und emotionale Redebeiträge, gegenseitiges Unterbrechen, Raunen: Es war ein emotionaler Abend. „Ich weiß, dass der Verkauf der Oberburg in Burg-Gräfenrode ein hoch emotionales Thema ist“, sagte Philipp Freiherr von Leonhardi am Donnerstag vor den Roggauern. „Doch ich finde es auch wichtig, mich hier den verschiedenen Interessen zu stellen.“ Der Ärger, der sich in der Kirche Luft machte, richtete sich jedoch nicht gegen seine Person. Auch offene Kritiker des Verkaufs – etwa Ortsvorsteher Karlfred Heidelbach – betonten, dass dies nichts mit der Personalie zu tun habe. Das von Leonhardi nur in Grundzügen skizzierte Vorhaben, die Burganlage weiter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sorgte für durchaus positive Reaktionen.

Doch der geplante Verkauf spaltet den Stadtteil. Kritik richtete sich gegen das Prozedere: Immerhin hatte sich der Kirchenvorstand bis zuletzt gegen einen Verkauf positioniert. „Hinter verschlossenen Türen“ sei hiervon abgekommen worden, kritisierte ein Anwesender. „Warum wird nur ein Kaufinteressent vorgestellt?“, fragte eine andere. Tatsächlich meldete sich ein weiterer Kaufinteressent – als Teil der aktuellen Mietergemeinschaft. Auch ein Karbener Immobilienunternehmen, hieß es, wolle sich um den Kauf bewerben. Dekan Volkhard Guth versuchte zu beruhigen. Bislang habe der Kirchenvorstand nur den Verkauf beschlossen, betonte er. Weitere Optionen werden nun geprüft. (jkö)