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Hübsch herausgeputzt

Erster Bauabschnitt der Sanierung der Ortsdurchfahrt ist zur Hälfte fertig

Der erste Teilabschnitt ist geschafft! Dieser Tage ist der Umbau der westlichen Heldenberger Straße im Ortskern von Groß-Karben fertig geworden. Der neue Schick putzt das Dorfzentrum heraus – und lässt erahnen, wie schön der Stadtteil nach Abschluss der Sanierung der Ortsdurchfahrt aussehen wird. Bis dahin ist aber der Weg noch lang.

Karben. Ruhig ist es an diesem Morgen im Ortskern von Groß-Karben. Letzte Absperrungen erinnern an den Baumaschinen-Lärm der vergangenen Monate. Und schon rollen wieder Autos über die frisch gepflasterte Straße. Zu viele, als dass es nur die Anlieger sein können. Denn nur für Anlieger und den Busverkehr ist die Ortsdurchfahrt wieder freigegeben. Und das auch nur inoffiziell: Durchfahrt-verboten-Schilder machen jede Durchfahrt illegal.

Physisch aber ist die Durchfahrt zwischen Ludwig-, Elisabethen- und Bahnhofstraße seit einer guten Woche wieder möglich. Der westliche Teil des ersten Bauabschnitts der Ortsdurchfahrt-Sanierung ist fertig – fast. „Es fehlen noch Markierungen und die Schilder“, erklärt Michael Soborka vom städtischen Fachbereich Bauen.

Die Pflanzarbeiten sollen im November folgen. Unter anderem werden drei Kugelahornbäume am „Eis-Rei-Platz“ gesetzt, an dem bisher offiziell namenlosen Platz am Kreuzgassbrunnen. „Es geht noch um die letzten fünf Prozent an Arbeiten“, erläutert Soborka.

Sitzen am Lindenplatz

Vorgezogen worden war der Umbau der Kreuzung Ludwig-/Heldenberger Straße, damit dort ab jetzt die Busse der Linie 72 fahren können. Das tat Not, weil deren Umleitungsstrecke via Gesamtschule und Waldhohlweg nun ihrerseits wegen Kanalbauarbeiten blockiert ist.

Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist das große Finale der Dorferneuerung. Bevor die Durchgangsstraße umgebaut wurde, hatte die Stadtwerke neue Kanalrohre und Wasserleitungen verlegt. Diese Arbeiten sind auch im östlichen Abschnitt der Heldenberger Straße nun durch. Dort laufen ebenfalls die Pflasterarbeiten für die Gehwege. Am Lindenplatz nimmt dessen Neugestaltung langsam Formen an. „Das dauert noch sieben bis acht Wochen“, schätzt Soborka.

Die Linden auf dem Platz bleiben natürlich erhalten. Eine Reihe von Beton-Sitzelementen mit Holzauflagen soll dort zum Verweilen einladen. Nur noch auf zwei Seiten soll in Zukunft der Verkehr um den Platz herumlaufen, nicht mehr an der Ostseite. Dort entsteht in den kommenden Wochen eine neue Treppe, die hinauf zum künftigen Wohngebiet Kalkofen führen wird. Der Lindenplatz war übrigens jene Stelle, an der die Groß-Karbener im Mittelalter ihre Gerichtssitzungen abhielten.

Bis Weihnachten werden die Arbeiten fertig, ist Fachmann Soborka zuversichtlich. „Laut Bauleitung liegen wir definitiv im Zeitplan.“ Die Lieferung beschädigter Betonverbund-Pflastersteine habe keine Auswirkungen auf den Gesamtablauf. Defekte Steine waren schon verbaut worden, woraufhin die Stadt einen Baustopp erließ und das Ersetzen der defekten Exemplare veranlasste (diese Zeitung berichtete). „Die Baufirma konnte das auffangen und an anderer Stelle weiterarbeiten“, erklärt Michael Soborka.

Klar ist inzwischen, dass die mit gut einer Million Euro kalkulierten Bauarbeiten wohl fünf bis zehn Prozent teurer werden. „Absolut im Rahmen“ sei das, findet Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Schließlich seien einige Sonderwünsche der Stadt die Ursache. Beispiel: Für die Einfassung des bisher wenig ansehnlichen Kreuzgassbrunnens habe man sich kurzfristig für Naturstein entscheiden. Nun wirkt der alte Brunnen sehr hübsch inszeniert. Allerdings: Das kostete gut 8000 Euro extra.

Weiterhin viel Verkehr

Derweil werden erste Details zu den Bauplanungen fürs nächste Jahr bekannt. So soll der zweite Bauabschnitt – die Bahnhofstraße zwischen Ortsmitte und der Ecke am ehemaligen KSG-Fußballplatz – ab März/April 2018 in Angriff genommen werden, kündigt Bau-Experte Soborka an. Im nördlichen Abschnitt bis zur Ecke Weingartenstraße werden ebenfalls Kanal und Wasser erneuert, bis zum Ex-Sportplatz dann nur noch die Gehwege verbreitert und erneuert. Für 2019 plant die Stadt dann die Sanierung der Ludwigstraße und der Burg-Gräfenröder Straße. Nach den Umbauten solle im Ortskern Tempo 30 gelten, kündigt Rahn an. Die Idee, die Strecke als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen, sei wieder verworfen worden. Trotz Nordumgehung werde weiter zu viel Verkehr über die frühere Landesstraße fließen, so der Rathauschef. „Da fahren auch künftig noch 3000 bis 4000 Fahrzeuge täglich durch.“ (den)