Veröffentlicht am

Jugendfußballer abgewiesen – FV Bad Vilbel muss wegen fehlender Platzkapazitäten Juniorenteams reduzieren

Bad Vilbel. Sportlich hat es den FV Bad Vilbel mit dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga arg gebeutelt. Der 1. Vorsitzende Domingo Correa-Perez mag den Sturz in die Landesliga nach 15 Jahren Zugehörigkeit zu Hessens höchster Klasse zwar nicht an den übrigen Problemen des Klubs festmachen, ein Zusammenhang mit den miserablen Trainingsbedingungen von sich zu weisen, fiele ihm aber ebenso nicht ein.

Noch mehr als der Abstieg beschäftigt ihn, dass der Klub schon jetzt keine Kinder und Jugendlichen mehr aufnehmen kann, weil weder Plätze noch Kabinen genug Kapazität bieten. „Wir würden gerne mehr machen, es gibt bestimmt auch Bedarf an sozialer Arbeit, aber unsere Möglichkeiten sind erschöpft“, so Correa-Perez. Etwa 160 Kinder und Jugendliche hätten den FV seit Jahresanfang um Aufnahme gebeten, also nochmal so viele, wie derzeit in der Jugendabteilung aktiv sind.

Seit Jahren darf der Oberligist den Hartplatz nahe des Niddasportfeldes nur eingeschränkt nutzen, weil ein Anwohner wegen des Lärms geklagt hatte. Einen Rasenplatz teilt man sich mit dem Leichtathletikverein, der Hauptplatz ist primär für Punktspiele reserviert. Trotz leichter Reduzierung auf jetzt nur noch 10 Jugendteams (zuletzt meist 12 bis 14) wird der Rasen, auf dem auch 1. und 2. Mannschaft spielen, auch in Zukunft stark beansprucht.

„Die Situation ist bekannt, aber in den letzten fünf Jahren ist nichts passiert“, bedauert der Vereinsboss. Nun hofft Correa-Perez auf ein Gespräch mit Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr: „Ich wünsche mir, dass es endlich eine Entscheidung gibt.“ Profitieren würden von einer Verbesserung der Platzsituation beim FV Bad Vilbel auch die Vereine in den Stadtteilen, auf deren Anlagen man immer wieder ausweichen muss. Zwei Mal pro Woche trainiert man zum Beispiel auf dem Kunstrasen in Massenheim, Kabinen und Toiletten dürfen sie dort nicht nutzen. „Die Stadt hat mehr in Plätze investiert, auf denen nicht so hochklassige und viele Mannschaften zu Hause sind“, so der 37-Jährige. Warum, das wird er ganz sicher den Bürgermeister fragen. (rst)