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Kandidaten fehlen

Liste zur Wahl des Karbener Parlaments bleibt unvollständig

Mit diesen Gesichtern voran zieht die Karbener SPD in den Kommunalwahlkampf (von links): Thomas Görlich, Brigitte Ridder, Ralf Schreyer, Michael Schmidt, Helmut Bomba, Christel Zobeley, Nora Zado (vorn), Anja Singer (hinten), Gerald Schulze. Angela Georgis fehlt. Foto: Rinkart
Mit diesen Gesichtern voran zieht die Karbener SPD in den Kommunalwahlkampf (von links): Thomas Görlich, Brigitte Ridder, Ralf Schreyer, Michael Schmidt, Helmut Bomba, Christel Zobeley, Nora Zado (vorn), Anja Singer (hinten), Gerald Schulze. Angela Georgis fehlt. Foto: Rinkart

Nach der historischen Niederlage von 2011 will die SPD bei der Kommunalwahl am 6. März wieder zulegen. Die Weichen dafür haben die Mitglieder nun gestellt.

Karben. Mehr bezahlbarer Wohnraum und Grünflächen in Karben: Das sind die Themen, die die SPD im Wahlkampf besetzen will. Fast 50 Karbener Parteimitglieder sind kürzlich ins Petterweiler Albert-Schäfer-Haus gekommen, um sich auf den bevorstehenden Wahlkampf einzuschwören.

Doch zunächst betrachten sich die Genossen selbstkritisch. In der Partei werde zu wenig kritisch hinterfragt, sagt Hermann Reuther in einer Brandrede. Er macht sich große Sorgen um die Außenwirkung der Partei, die einst Karbens Politik prägte.

„Nicht aussichtlos“

Von der Stadtgründung 1970 an regierte die Partei durchgehend – bis 2006. Vier Jahre nach dem Verlust der Parlamentsmehrheit jagte ihnen CDU-Mann Guido Rahn auch noch das Bürgermeister-Amt ab. Bei der Kommunalwahl rutschte die SPD auf ein historisches Tief von 27,5 Prozent.

Hoffnung sei weiterhin vorhanden, sagt Reuther, bedauert aber: „Ich finde es sehr schade, dass wir für die Bürgermeisterwahl niemanden aus den eigenen Reihen gefunden haben.“ Wenngleich er seine größte Unterstützung für Susanne Kassold aus Frankfurt ausdrückt. Dass es nicht weiter abwärts gehen solle, betonen an diesem Tag nahezu alle Redner. „Der Vorstand hat es sich nicht einfach gemacht“ bei der Kandidatenauswahl, erinnert Kassenprüfer Michael Schmidt. Susanne Kassold sei die bestmögliche Wahl, da sie mit ihrer Erfahrung auf Augenhöhe mit dem Bürgermeister agiere.

Auch Vorsitzende Christel Zobeley ist optimistisch und betont: „So ganz aussichtslos ist es nicht.“ Die Unterstützung derer, die in der ersten Reihe stehen, sei spürbar groß.

Die schwierige Personalsituation aber wird beim Aufstellen der Liste für die Parlamentswahl deutlich. Prominente Namen wie Kai-Uwe Engel, Harald Ruhl oder Gabriele Braun-Boß sind gar nicht mehr auf der Liste zu finden oder nur im hinteren Teil. Dass keine 37, sondern nur 34 Kandidaten für die Listenwahl aufgestellt werden konnten, schlägt auf die Stimmung. Doch präsentiert die SPD in Petterweil erste Antworten. So finden sich mit der 25-jährigen Senkrechtstarterin Nora Zado und dem Rendeler Helmut Bomba zwei Namen politischer Neulinge unter den ersten zehn der Liste. Von ihnen erhoffen sich die Sozialdemokraten viel.

Auch stärkt die Basis dem Vorstand merklich den Rücken: Mit nur einer Gegenstimme und bei zwei Enthaltungen wird Christel Zobeley aus Groß-Karben unter Applaus als Parteivorsitzende bestätigt. Ebenso ergeht es ihren drei Stellvertretern Milos Dotlic, Kai-Uwe Engel und Thomas Görlich.

Dass die SPD mit Mut und Selbstvertrauen in den Wahlkampf ziehen will, beweist Fraktionsvorsitzender Görlich. Er sieht in den Plänen des Neubaugebietes „Am Kalkofen“ an der Waldhohl in Groß-Karben Handlungsbedarf. Hier sei nicht nur die Verkehrsführung unzumutbar. Mehrfach fordert Görlich mehr bezahlbaren Wohnraum.