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Kritik an Dauerbaustelle

SPD moniert, dass an der Homburger Straße mit veralteten Dokumenten gearbeitet wird

Mit dem Zustand der Straßen und der Sicherheit der Fußgänger in der Brunnenstadt beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung der Ortsbeirat Kernstadt. SPD und Freie Wähler hatten dazu einige Anträge gestellt. Vor allem die Verlängerung der Bauphasen in der Homburger Straße erhitzte die Gemüter der Politiker.

Bad Vilbel. Eine ganze Reihe Anträge und Anfragen hatten die Ortsbeiratsmitglieder abzuarbeiten. Da die Sitzung wegen Überschreitung der maximalen Dauer vor Abschluss der Tagesordnung beendet werden musste, blieben einige Themen liegen. Die Anträge der SPD und der Freien Wähler beschäftigten sich allesamt mit Straßen und dem Fahrzeugverkehr in der Stadt. Und wenn das Thema Verkehr angesprochen wird, darf der Dauerbrenner Baustelle Homburger Straße nicht fehlen.

„Die Stadt Bad Vilbel wird gebeten, detailliert darüber Auskunft zu geben, warum es nun noch einen sechsten Bauabschnitt auf der Homburger Straße gibt und wie alt die Pläne sind, mit denen die Stadt gearbeitet hat“, heißt es in einer Anfrage der Sozialdemokraten dazu. „Uns wurde gesagt, dass die Arbeiten im Jahr 2017 abgeschlossen werden sollen. Nun lese ich in der Zeitung, dass es Leitungen und Rohre geben soll, die in den Plänen gar nicht verzeichnet gewesen sind. Führt das auch bei anderen Bauarbeiten zu Problemen?“, fragte Katja Meiner (SPD).

„Falsch dargestellt“

Die SPD stellte auch die Frage, ob die Stadtverwaltung vorhabe, ihre Pläne zu aktualisieren, damit den Bürgern solche Verzögerungen wie in der Homburger künftig nicht mehr zugemutet werden müssen. Ortsvorsteher Kurt Liebermeister (CDU) erklärt: „Der weitere Bauabschnitt ist nötig, da zunächst nur die Straßendecke saniert werden sollte.“ Später sei dann entschieden worden, auch die Versorgungsleitungen zu erneuern.

„Aber es wird nicht mit veralteten Plänen gearbeitet“, sagte Liebermeister. „Das wurde falsch dargestellt.“ „Dass bei so einem alten Kataster teilweise über 50 Jahre alt, etwas nicht verzeichnet ist, kann eben passieren“, fand Liebermeister. Die Pläne der Leitungen würden von den Versorgungsunternehmen erstellt – und zwar während der Verlegung der einzelnen Leitungen. Man habe teilweise uralte Kabel gefunden, die eben nicht verzeichnet waren. Hier müsse bei der damals zuständige Firma angefragt und Pläne angefordert werden. „Das braucht eben seine Zeit“, sagte Liebermeister. Tiefbau-Fachdienstleiter Matthias Bremer selbst hatte zuvor in einer Pressemeldung der Stadt von „sehr alten Plänen“ gesprochen, die „nicht fortlaufend oder falsch aktualisiert“ worden seien (wir berichteten).

Im Untergrund

Ortsbeiratsmitglied Hajo Prassel (SPD) hatte noch eine Frage zur Homburger Straße: „Ich habe in den vergangenen Wochen erfahren, dass Leute sich darüber beschweren, dass auf der Baustelle nie jemand arbeitet oder nur wenige Arbeiter zu sehen sind.“ Die meisten Arbeiter würden ihre Arbeit im Untergrund verrichten, sagt Liebermeister dazu.

„Wir wollen hier auch keine Schuldzuweisungen machen, dennoch ist diese deutlich verlängerte Bauphase eine peinliche Aktion“, kommentierte Prassel. Seine Fraktion zog daraufhin den Antrag zurück.

Vierteljährliche Prüfung

Aber es gab weitere Punkte im Stadtverkehr, die den Sozialdemokraten missfallen. So die Fußgängerampel an der Ecke Frankfurter Straße/Schützenstraße: „Die Grünphase für Fußgänger ist tagsüber so kurz, dass die Ampel schon wieder Rot zeigt, wenn man die Straße erst zur Hälfte in schnellen Schritten überquert hat“, erklärte die SPD und forderte eine Verlängerung der Grünphase.

Dazu las Liebermeister eine Stellungnahme der Straßenverkehrsbehörde vor: „Die Richtlinien für die Ampeln werden aufwendig berechnet und unterliegen einer vierteljährlichen Prüfung“, hieß es da. Auch wenn die Fußgängerampel wieder rot aufleuchte, sei für die Autos weiterhin rot. Man habe genug Zeit, um die Straße zu überqueren. „Für ältere Menschen ist das aber problematisch, wenn mitten auf der Straße die Ampel rot wird“, erklärte Prassel. Der Ortsvorsteher versprach, das noch einmal weiterzugeben.

Zebrastreifen gefordert

Die Freien Wähler hatten ein ganz ähnliches Anliegen wie die SPD: Erhard Mattern beantragte, einen Zebrastreifen an der Kreuzung Niddastraße/Parkstraße (gegenüber dem Hotel am Kurpark) zu schaffen. Der Antrag stammte noch aus dem vergangenen Jahr. Mittlerweile wurden der Umbau des Kurhaus-Areals vom Parlament beschlossen, weshalb die Freien Wähler den Antrag zurückzogen. Aus den Augen lassen wolle man diese Stelle aber nicht – auch wenn sich dort bald ein Kreisel befinde.