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Licht für Libellen – NABU-Arbeiten am Bornwiesen- und am Scharmühlgraben

Karben. Der Naturschutzbund Karben (NABU) hatte zum Arbeitseinsatz gerufen, und bei angenehm milden Temperaturen und lockerer Bewölkung waren etwa 20 Männer und Frauen gekommen, um auf den Wiesen zwischen Rendel und Gronau Einsatz für die Natur zu leisten. An dieser Stelle wurde das Wasser des Bornwiesengrabens früher durch ein Rohr in die Nidda geleitet.

Seit den Renaturierungsmaßnahmen vor ein paar Jahren speist das Wasser des Bornwiesengrabens nun mit Hilfe eines Dammes den Scharmühlgraben, der sonst im Sommer oft trocken wäre, erklärt NABU-Vorsitzender Jürgen Becker. Lars (11) und Eric (14) dichteten mit Hilfe ihres Großvaters Paul Kaffenberger den undicht gewordenen Damm ab. „Es macht Spaß und hilft der Natur“, begründen die jungen Helfer ihre Motivation. Paul Kaffenberger ist Mitglied und packt bei Arbeitseinsätzen gern mit an. Weitere Vereinsmitglieder und Unterstützer entfernten die Sprösslinge von Pappeln, Erlen und Weiden im Uferbereich und auf den angrenzenden Wiesen. Die jungen Bäume haben sich durch die Samen von in der Nähe stehenden großen Bäumen selbst gepflanzt. Zwar handele es sich um standorttypische Gewächse, bestätigte Becker, sie seien jedoch an dieser Stelle unerwünscht. In dem Gewässer lebten außer Wasserflöhen und Skorpionen auch Amphibien wie Frösche und Kröten, die in der warmen Jahreszeit auf offene, sonnige Wasserflächen angewiesen seien. Gleiches gelte für Libellen, die auf offenen Wasserflächen nach Insekten jagen, erläutert Becker.

Um zu verhindern, dass die noch jungen Bäume Schatten auf das Wasser werfen, werden sie mit Hacke und Spaten ausgegraben. Diese Arbeiten, die bei jungen Bäumen leichter durchzuführen sind, seien irgendwann vielleicht gar nicht mehr nötig, hofft Becker. Denn im Laufe einer natürlichen Entwicklung bedeckten Schilf, Blutweiderich und andere Wasserpflanzen den Boden derart, dass sie keinen Platz mehr für Bäume ließen. Doch bis es soweit ist, wollen die Naturschützer den in und am Wasser lebenden Tieren helfen. Manche der Helfer standen in Gummistiefeln knietief im Wasser, um die Bäumchen samt Wurzeln zu entfernen.

Doch angeregte Unterhaltungen und das Gefühl, sich für die Natur zu engagieren, machten das „Fußbad“ erträglich. Er finde die NABU-Aktivitäten unterstützenswert, daher mache er mit, erklärte Willi Hilgers.

„Die Natur braucht Hilfe“, sagte Jürgen Winter, während Renate Flister es genießt, im Freien zu arbeiten. Herbert Schuch möchte vor allem das Leben von Fröschen und Kröten erleichtern.