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Mobil in der Stadt

2018 wird zum Fahrradaktionsjahr: Leihanbieter beginnt Testphase

Immer mehr Karbener steigen aufs Rad um. Das will die Stadt mit Aktionen und Veranstaltungen unterstützen. Foto: Schenk
Immer mehr Karbener steigen aufs Rad um. Das will die Stadt mit Aktionen und Veranstaltungen unterstützen. Foto: Schenk

2018 soll sich in Karben alles rund um alternative Mobili- tätslösungen drehen. Die Stadt will Bike- und Carsharing vorantreiben, Marketing für den öffentlichen Nahverkehr eröffnen und eine ganze Reihe von Veranstaltungen zum Thema organisieren.

Karben. Die Stadt Karben geht in Sachen Mobilität in die Offensive. Vor allem eine umweltschonende Herangehensweise ist der Stadt dabei wichtig. Statt mit Verordnungen und Gesetzen wollen die Verantwortlichen das Thema eher bunt angehen: So findet vom 10. bis zum 31. August zum zweiten Mal die Aktion Stadtradeln statt. Das teilte Ekkehart Böing vom Fachbereich Stadtentwicklung in einer Pressekonferenz mit.

Doch wolle man an der Aktion nicht nur teilnehmen, man werde sie aktiv befeuern. Deshalb werden Teams gebildet, die in dieser Zeit möglichst viele Radkilometer zurücklegen und möglichst viel Kohlenstoffdioxid einsparen sollen. Beim Stadtradeln können sich alljährlich Kommunen anmelden, deren Bürger dann ihre mit dem Rad gefahrenen Strecken notieren. „In diesem Jahr beschränkt sich Karben allerdings nicht nur auf den dreiwöchen Stadtradel-Zeitraum, sondern es gibt die ganze Fahrradsaison über Veranstaltungen zum Thema Radfahren“, kündigt Böing an. Darunter seien Aktionen von Vereinen, ein Vortrag und verschiedene Radtouren zu finden. Ziel der Aktionen sei es, verschiedene Ideen und Nutzungsmöglichkeiten zum Thema Fahrradfahren aufzuzeigen und die Verkehrsteilnehmer zur stärkeren Nutzung des Fahrrades zu bewegen.

Mehr Pedaleure

Beim Familienfest im Jugendkulturzentrum am 23. September soll es eine große Abschlussveranstaltung geben. Der Auftakt zum Stadtradeln ist für den 17. August geplant. „Es gibt immer mehr Menschen, die aufs Rad umsteigen, und auch der Freizeitverkehr spielt eine immer größere Rolle“, weiß Böing.

In diesem Jahr soll der Lückenschluss des Radweges zwischen Petterweil und Burgholzhausen erfolgen. „Es ist alles unterschrieben und muss nun umgesetzt werden“, ergänzt Bürgermeister Guido Rahn. Auch zwischen Burg-Gräfenrode und Ilbenstadt sei bereits gerodet worden, damit auch dort zukünftig Radler möglichst schnell die Wetterau durchqueren können.

Die Stadt Karben wird außerdem einen Fahrradstadtplan herausgeben – ein Stadtplan, auf dem hauptsächlich Routen und wichtige Punkte für Fahrradfahrer eingetragen sind. In Groß- und Klein-Karben wolle die Stadt den Niddaradweg ausbauen und innerstädtische „K-Routen“ ausweisen. Dabei handelt es sich um vier Hauptrouten, die die Karbener Stadtteile möglichst direkt miteinander verbinden sollen.

Doch das Thema Mobilität endet nicht beim Fahrrad: „Wir werden zukünftig ein E-Car-Sharing mit vorerst vier Autos anbieten“, erklärt Böing weiter. Am Rathaus würden dann zwei Fahrzeuge stehen, ein weiteres am Hessenring und eins in Burg-Gräfenrode. Zudem sollen mehr Elektrotankstellen im Stadtgebiet geschaffen werden.

Buslinien bewerben

Weiterhin werde der Leihfahrrad-Anbieter Byke eine vierwöchige Testphase mit insgesamt zehn Rädern beginnen. Die Fahrräder könnten einfach per Handy-App ausgeliehen werden, erklärt Böing. Die Firma Byke sei mit ihren Drahteseln bereits erfolgreich in der Nachbarstadt Bad Vilbel sowie in Frankfurt vertreten.

Was den öffentlichen Personennahverkehr angehe, habe die Stadt Nachholbedarf, findet Rathauschef Rahn. Doch das betreffe nicht etwa das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel an sich, sondern deren Vermarktung. „Ich werde manchmal darauf angesprochen, dass man in Karben ja nirgendwo hinkäme, weil keine Busse führen“, berichtet er. Das kann Rahn nicht verstehen. „Wir sind da eigentlich sehr gut aufgestellt“, findet er.

Ekkehart Böing pflichtet ihm bei: „Auch dass es die Schnellbuslinie nach Bad Homburg gibt, wissen einfach zu wenige Leute.“ Die Antwort darauf, wie dieses Problem zu lösen ist, ist schnell gefunden: besseres Marketing. „Wir wollen das Stadtbusnetz zukünftig viel stärker bewerben und auch das Ein-Euro-Ticket“, resümiert Böing.