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Modische »Gesichtskleider«

Silke Zuschlag mit einhundert verschiedenen Masken. Sie zeigt eine Maske mit Gummiband und eine Maske zum Binden. Einmal schlicht weiß und die andere mit Farbe. Foto: Privat
Silke Zuschlag mit einhundert verschiedenen Masken. Sie zeigt eine Maske mit Gummiband und eine Maske zum Binden. Einmal schlicht weiß und die andere mit Farbe. Foto: Privat

Team des DRK-Kleiderladens näht Mund-Nase-Schutzmasken

Bad Vilbel. Die Bevölkerung ruft nach Mund-Nasen-Masken. Geeignete Baumwollstoffe gibt es im DRK-Kleiderladen genügend. Und einige der Damen vom Kleiderladen können sehr gut nähen. Also lag es für die Leiterin des Kleiderladens, Silke Zuschlag, auf der Hand, ihre Damen vom Laden zu bitten, Masken zu fertigen.
Die ersten einhundert Masken gingen an verschiedene Rettungswachen. Auch die Rettungswache in Bad Vilbel und in Friedberg wurden mit Masken ausgestattet und beschenkt. »Es ist mir eine Freude, Masken an Rettungsdienste sowie Rettungskräfte zu verteilen. Da werden sie dringend gebraucht«, betont Zuschlag.

Masken für Jedermann
Nun sind die Rettungsdienste versorgt und Zuschlag möchte weiterhin Mund-Nasen-Masken nähen lassen und vergeben. Da das DRK zurzeit keinerlei Einnahmen hat, da Sanitätsdienste wegfallen und der Kleiderladen geschlossen ist, kam der Leiterin des Ladens die Idee, quasi zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. »Wir bieten unsere Masken zu einem kleinen Preis von 5 Euro an. So kommt ein bisschen Geld in unsere Kasse, denn Miete und etliche andere Kosten laufen weiter«, sagt Zuschlag.
Schließlich hat sie auch Kosten für die Masken zu tragen, da Gummiband und auch der Nasenverstärkungsdraht gekauft werden müssen. Auch die Tüten für den Verkauf mussten angeschafft werden, Aufkleber für die Produkte bezahlt werden. Also sind im Vorfeld schon einige Beträge ausgegeben worden, um das neue DRK-Projekt umzusetzen.
Zuschlag spricht dennoch von einer Win-win-Geschichte. »Masken werden gebraucht. Wir haben eine Beschäftigung während der Ladenschließung und ein bisschen Geld bleibt dem Verein auch noch übrig.« Durch die Schließung des Kleiderladens kam es für Zuschlag und dem Team von jetzt auf gleich zu einem Stillstand, der allen Beteiligten nicht gefällt, da jedem Einzelnen nun zu Hause die Decke auf den Kopf falle. Beschäftigung ist wichtig, weiß Zuschlag.

Das DRK bietet verschiedene Masken an. Teilweise mit Gummizug oder aber auch zum Binden. Wer Muster liebt, für den sind bunte Masken gefertigt worden. Ebenso sind schlichte, einfarbige oder auch weiße Masken erhältlich. »So decken wir auch verschiedene Vorlieben ab.« Auch das ist dem DRK in der momentanen tristen Zeit wichtig.
Die Kleiderladen-Damen haben Spaß am Nähen und witzeln, dass man auch jetzt mit Maske fröhliche Farben tragen könne. Sie bezeichnen die Masken als »modische DRK-Gesichtskleider«.

Zwei Verkaufsstellen
Erhältlich sind die von den Damen des Kleiderladens genähten Masken in der Süd-Apotheke und bei der Bäckerei Winter am Südbahnhof-Kreisel. Beide Geschäfte verkaufen die Masken zum Preis von 5 Euro. Der Gesamtbetrag geht an das Rote Kreuz Bad Vilbel.
Unterstützt wird das Rote Kreuz bei dieser Aktion auch von der »Schneiderei« am Brunnencenter Dortelweil und deren Kundinnen und Kunden. (zlp)

Wer möchte nähen? Wer spendet Gummiband?

Wer die Aktion des DRK fördern möchte, kann derzeit im Handel rar gewordenes Gummiband spenden. Einfach zuhause in den oftmals lange nicht geöffneten Schubladen stöbern, das gefundene Gummiband in eine Tüte stecken und diese dann in den Altkleider-Container vor dem DRK-Laden in der Landgrabenstraße 10 einwerfen. »Das wäre eine tolle Unterstützung«, freut sich Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag.
Wer Fragen hat oder auch für das DRK nähen möchte, wendet sich per E-Mail an Kleiderladen@drk-badvilbel.de oder per Telefon an Silke Zuschlag, Rufnummer (0173) 6661859. (hir)