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Neuer Brunnen beim Eis-Rei

Der Kreuzgassbrunnen im Ortskern von Groß-Karben ist bei diesem spektakulären Unfall im Juni 2019 zerstört worden. Die Stadt möchte das Bauwerk abreißen und durch einen neuen Brunnen ersetzen.. Archivfoto: Pegelow
Der Kreuzgassbrunnen im Ortskern von Groß-Karben ist bei diesem spektakulären Unfall im Juni 2019 zerstört worden. Die Stadt möchte das Bauwerk abreißen und durch einen neuen Brunnen ersetzen.. Archivfoto: Pegelow

Keine Fertigstellung bis zum Groß-Karbener Dorffest möglich

Karben. Ein gutes Vierteljahrhundert stand der Kreuzgassbrunnen auf dem Platz des ehemaligen Eis-Rei in Groß-Karben. Bei einem Unfall im Juni 2019 wurde er schwer beschädigt. Jetzt plant die Stadt den Abriss und den Bau eines neuen Brunnens an gleicher Stelle.
Als Groß-Karben 1993 sein 700-jähriges Bestehen feierte, kam die Idee auf, einen Brunnen zu bauen. Und zwar dort, wo einst die alte Scheune von Seppel Junker gestanden hatte. Der Besitzer war Jude, und so wurde 1938 von Nazi-Horden außer der örtlichen Synagoge auch Junkers Scheune niedergebrannt. Ganz in der Nähe des Eis-Rei plätscherte der Brunnen seit 1995 vor sich hin. 30 000 Mark hatte er gekostet.

Spektakulärer Crash
Als die Bahnhofstraße und die beiden Plätze in der Ortsmitte komplett neu gestaltet wurden, war es klar, dass der Kreuzgassbrunnen bestehen bleibt. Es wurde nicht nur das Pflaster des Platzes erneuert, sondern auch die Sitzbänke, auf denen sitzen Kinder und Erwachsene gemütlich ihr Eis schlecken. Und dies bis späten Nachmittag des 3. Juni vergangenen Jahres. Da verlor ein älterer Karbener die Gewalt über sein Fahrzeug und raste zwischen den Pollern hindurch geradewegs in den Brunnen.
Fahrer und Beifahrerin blieben zwar unverletzt, aber der spektakuläre Crash lockte viele Schaulustige an. Hinterher waren sich alle einig, dass es ein Riesenglück war, dass niemand auf den Bänken oder den Randsteinen des Brunnens gesessen hatte. Als das Auto abtransportiert war, konnte man sehen, dass die oberen Ringe des Brunnens zerstört waren.
Im weiteren Verlauf bestellte die Stadt einen Gutachter, unddie Versicherungen wurden aktiv. Der Gutachter hielt den Brunnen für nicht mehr reparabel. Der Bürgermeister sprach in einer Ortsbeiratssitzung von einem Totalschaden. Zwei der drei Fontänen-Pilze waren bei der Kollision zerstört worden, ein Teil der Umrandung demoliert, ebenso die Sitzbänke.

Versicherung zahlt
Vor wenigen Tagen erhielt die Stadt Geld von der Versicherung: immerhin 52 000 Euro. Darüber informierte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) während der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Groß-Karben. Er sagte auch, der Gutachter habe festgestellt, dass die Bausubstanz des Brunnen »nicht mehr gut« sei. »Die Stadt würde deshalb gerne den alten Brunnen abreißen und einen neuen bauen«, kündigte Rahn an. Zunächst einmal solle ein Fachplaner beauftragt werden.
Zurzeit sei der Fachdienst auf der Suche nach einem Experten für Brunnenbau, der einen Plan entwerfen könne. Auf die Frage der Ortsbeiräte, ob der neue Brunnen bis zum Dorffest im Juli stehen werde, antwortete Rahn mit nein. Zunächst müsse ein Plan erarbeitet und dann im Ortsbeirat vorgestellt. Einen Termin vermochte der Bürgermeister noch nicht zu nennen.
Für die Stadtoberen ist indes klar, dass die von der Versicherung jetzt an die Stadt überwiesenen 52 000 Euro nicht ausreichen werden. »Wir werden für den neuen Brunnen etwas mehr ausgeben, aber übertreiben wollen wir auch nicht«, kündigte Rahn an. Nun warten Ortsbeirat und Bürger auf die Pläne. Vielleicht werden sie ja beim Dorffest öffentlich ausgehängt.