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Ordnung schaffen

Die Stadt Karben stockt die Zahl der Hilfspolizisten auf

Sind die Autos, wie auf diesem Parkplatz, in Reih und Glied aufgestellt, befinden sie sich in einer knöllchenfreien Zone. Foto: den
Sind die Autos, wie auf diesem Parkplatz, in Reih und Glied aufgestellt, befinden sie sich in einer knöllchenfreien Zone. Foto: den

Vier statt bisher drei Hilfspolizisten werden sich ab Jahresbeginn um die öffentliche Ordnung im Karbener Stadtgebiet kümmern. Sie werden noch unterstützt von zwei Mitarbeitern des Frankfurter Dienstleisters Wisag.

Karben. Es wurde schon etwas lauter in der jüngsten Sitzung des Okarbener Ortsbeirats, als es um das Thema Falschparken ging. Das stand zwar nicht auf der Tagesordnung, als aber die Restsanierung der Hauptstraße und die Beibehaltung der Tempo-30-Zone Thema waren, war es zum Problem Parksituation im Stadtteil nicht mehr weit. Vor allem die Aussage von Stadtrat Sebastian Wollny (CDU), es werde von den städtischen Ordnungshütern ausreichend kontrolliert, erntete bei der Sitzung nur höhnisches Gelächter.

„Da stehen wochenlang Autos auf dem Bürgersteig, da fährt die Ortspolizei vorbei, und die interessiert es nicht, dass da jemand falsch parkt“, so eine Stimme aus dem Publikum. Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie viele Knöllchen pro Monat in Okarben verteilt werden, wurde angemerkt. Selbst wenn die Polizei überlastet sei, dürfe man vonseiten des Magistrats nicht erklären, das sei erledigt. Am Parksünder-Problem werde sich nichts ändern, wenn die Ordnungshüter nicht eingreifen, meinte Ortsvorsteher Karlheinz Gangel (CDU).

Auf Behindertenplatz

Vor dem Bürgerhaus würden Autos sogar auf Behindertenparkplätzen abgestellt. Einige Autofahrer, die über eine Hofeinfahrt oder eine Garage verfügten, seien zu faul, ihre Fahrzeuge dort abzustellen und parkten auf der Straße, kritisierte der Ortsvorsteher. Dieses Problem kennt auch Klein-Karbens Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU). „Wir haben bei zwei Ortsbegehungen festgestellt, dass Parkplätze auf einigen Grundstücken nicht genutzt und dass Garagen als Abstellkammern und nicht für die Autos genutzt werden“, sagt Neuwirth.

Grund für die Parkplatznot sei die stetig steigende Zahl der Fahrzeuge, aber wenn alle Autobesitzer die Abstellmöglichkeiten auf ihren Grundstücken nutzen würden, wäre die Parksituation sicher entspannter, ist Neuwirth überzeugt. Der Ortsvorsteher hofft, dass die neuen Ordnungshüter, die mit Jahresbeginn ihre Arbeit aufnehmen werden, zu einer Verbesserung der misslichen Situation beitragen.

„Vor allem die alten Karbener Dörfer haben mit Parkproblemen und mit Parksündern zu kämpfen, denn sie waren mit ihren engen Dorfstraßen nie auf ein solches Fahrzeugaufkommen wie heute vorbereitet“, sagt Groß-Karbens Ortsvorsteher Gerd Hermanns (CDU).

Zweckentfremdet

Auch Hermanns hat festgestellt, dass nicht wenige Garagen zweckentfremdet und eben nicht zum Abstellen des eigenen Fahrzeugs genutzt werden. Er ärgert sich besonders über die Bequemlichkeit mancher Autofahrer. So werde der große Parkplatz im Hessenring nicht so intensiv genutzt, wie das möglich wäre. Stattdessen stehe mancher Wagen im Wohngebiet im Parkverbot, moniert Hermanns.

„Dieses Lied singe ich mit“, sagt Jörg Witzenberger, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Stadtpolizei, Brand- und Katastrophenschutz. „Wenn alle Autofahrer die Parkmöglichkeiten auf ihrem Privatgelände nutzen würden, würde das zwar nicht alle Parkprobleme lösen, aber es würde doch ganz erheblich zur Verbesserung der Parksituation führen“, ist er überzeugt.

Alle drei Ortsvorsteher erhoffen sich Besserung, wenn ab 2. Januar kommenden Jahres das Team der Hilfspolizisten bei Karbens Stadtpolizei verstärkt wird. Drei Hilfspolizisten waren bisher im Stadtgebiet im Einsatz, ein vierter wird im Januar hinzu kommen.

Damit aber nicht genug. Ebenfalls ab Jahresbeginn sollen Hilfspolizisten des Frankfurter Dienstleisters Wisag die Karbener Ordnungshüter bei Kontrollfahrten, beim „Blitzen“ und anderen Aufgaben unterstützen. Vorgesehen ist, das zwei Wisag-Mitarbeiter an zwei Tagen in der Woche je acht Stunden Dienst schieben. Dabei gibt es keine festgelegten Arbeitstage, auch an den Wochenenden und nachts können die neuen Kollegen eingesetzt werden – und das eine oder andere Knöllchen verteilen.