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Ortsbeirat Klein-Karben gegen Neubaugebiete in Rendel

Die Mitglieder des Ortsbeirats Klein-Karben mit Ortsvorsteher Christian Neuwirth (Mitte) und Stadträtin Heike Liebel (links) auf dem Schotterweg hinter dem Gewerbegebiet, den die Stadt asphaltieren möchte. Foto: Pegelow
Die Mitglieder des Ortsbeirats Klein-Karben mit Ortsvorsteher Christian Neuwirth (Mitte) und Stadträtin Heike Liebel (links) auf dem Schotterweg hinter dem Gewerbegebiet, den die Stadt asphaltieren möchte. Foto: Pegelow

Karben. Einen bunten Strauß an Themen hat der Ortsbeirat Klein-Karben bei seiner sommerlichen Ortsbegehung abgearbeitet. Fast anderthalb Stunden waren die fünf Mitglieder mit Stadträtin Heike Liebel (CDU) unterwegs. Auf dem Waldfriedhof gab es eine überraschende Ankündigung.
Die Friedhöfe sind in den Ortsbeiräten häufiger ein Thema. Aber nicht der Waldfriedhof in Klein-Karben. Der machte auch auf die Mitglieder des Ortsbeirats Klein-Karben am Mittwochabend einen gepflegten und geordneten Eindruck.
Hier wollte Ortsvorsteher Christian Neuwirth (CDU) lediglich wissen, ob die anderen Ortsbeiräte dafür plädieren, den ehemaligen Weg vor der Trauerhalle wieder neu anzulegen. Das schien aber niemandem wichtig zu sein, zumal es parallele Fußwege gibt, die zum Teil gepflastert sind.
Liebel kündigte an, dass im Fünf-Jahres-Plan der Stadt für die Karbener Friedhöfe ein neues Urnenrondell vorgesehen sei. 2023 sollen dann die Wege gepflastert werden. Manch einer wunderte sich über die Ankündigung des Baus eines Urnenrondells, da der Stadtteil in der Rendeler Straße über einen eigenen Urnenfriedhof verfüge. »Es kommen immer wieder Anfragen nach Urnenbestattungen auch auf dem Waldfriedhof«, erklärte Liebel, warum die Stadt auch dort noch eine solche Begräbnisstätte anlegen wird.
Versteckter Spielplatz
Nächste Station war der Ulmenweg. Etwa in der Mitte gibt es dort einen Spielplatz, den nur wenige kennen. Etwas eingepfercht zwischen zwei Mehrfamilienhäusern liegt er. Neuwirth fragte in die Runde, was mit diesem Spielplatz werden solle, zumal das Areal neben der KSV-Sportanlage zu einem Themenspielplatz ausgebaut werden solle. Die Ortsbeiräte sprachen sich dafür aus, den Platz dort zu belassen, aber »etwas aufzuhübschen«. Thomas Görlich (SPD) schlug vor, eventuell ein Spielgerät, das auf einem anderen Platz nicht mehr gebraucht wird, dort zu installieren. Die Wand zum Nachbarhaus könne schöner angestrichen werden. Der Platz solle zum U4-Platz werden, einem für Kleinkinder.
Spielplatz Nummer zwei an diesem Abend war der große Platz in der Dortelweiler Straße nahe den Sportanlagen. Liebel kündigte an, dass die Stadt dort zwei neue Bänke installieren werde. »Aber bitte nahe dem neuen Inklusionsgerät«, schlug Görlich vor, und alle anderen waren einverstanden. Ortsvorsteher Neuwirth fragte nach einem Gesamtkonzept für diesen Platz. Das sei zunächst zurückgestellt, andere Plätze hätten Vorrang, berichtete Liebel.
Insgesamt zeigten sich die Beiräte mit dem Platz zufrieden, monierten allenfalls den Zustand der Sitzbänke. Liebel verwies auf die beiden neuen Bänke, die bald kommen sollen.
Eine weitere Station war die Rittergasse. Dort monierten die Beiräte eine schiefe Mauer in dem sehr schmalen Durchgang zwischen den Häusern. Die Stadträtin teilte jedoch mit, dass die Stadt drei Häuser zwischen Marienstraße und Rittergasse gekauft habe. Eines der Häuser sei aber baufällig und werde abgerissen. »Dann hat sich das mit der Mauer erledigt«, meinte Neuwirth.
Gegen Schleichverkehr
Auf dem Fußweg zum Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins erfuhren die Beiräte, dass die Stadt plant, den Schotterweg zu asphaltieren. Das schmeckte SPD-Mann Görlich überhaupt nicht. Der Weg sei absichtlich viele Jahre lang so gelassen worden, damit sich dort kein Pkw-Schleichverkehr entwickle. Offenbar gibt es bei den Ortsbeiräten über dieses Vorhaben noch Redebedarf.
Im Garten des OGV-Vereinsheims arbeiteten die Mitglieder die Liste der offenen Punkte ab. Christian Neuwirth legte schließlich einen Antrag vor, mit dem der Ortsbeirat Klein-Karben die Stadt bittet, bei künftigen Neubaugebieten im Nachbarstadtteil Rendel den Ortsbeirat anzuhören. »Wir erleben doch, dass die Rendeler Straße an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt ist«, sagte Neuwirth. Da es keine Ortsumgehung für den Stadtteil geben werde, müssten die leidgeprüften Anwohner mit viel Lärm und Abgasen leben.
Dazu sagte Liebel, sowohl im Regionalen Flächennutzungsplan als auch von der Stadt seien in diesem Bereich keine größeren Baugebiete vorgesehen. Es solle nur zwei kleinere Baufenster geben, und zwar am Gronauer Weg und im Bereich Klein-Karbener Straße/Bismarckstraße. »Die werden schon vom Bus angefahren.« Dennoch ließ Neuwirth abstimmen, der Magistrat möge »die Verkehrssituation in Klein-Karben berücksichtigen«, wofür alle gestimmt haben.