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Pflegedienst arbeitet gut im Plus – Sozialdezernent Jochen Schmitt: Umstrukturierungen wirken sich positiv aus

Karben. Die Steuerzahler sind offensichtlich ein Sorgenkind los: Der städtische Pflegedienst ist nach Jahren von Verlusten nun auf der Gewinnspur. Das berichtet Stadtrat und Sozialdezernent Jochen Schmitt (SPD). 6000 Euro Plus machte der Pflegedienst im zweiten Quartal, im ersten waren es sogar 11 500 Euro. Die im vergangenen Jahr begonnenen Veränderungen „zeigen nun erste Erfolge“, ist Schmitt zufrieden. Fürs Gesamtjahr rechnet er allerdings mit einem Minus von 20 500 Euro.

An den positiven Zahlen ist auch das Parlament beteiligt: Auf Betreiben der Koalition von CDU, FWG und FDP war für dieses Jahr eine seit Jahren unbesetzte Stelle gestrichen worden. Betriebsleiter Rolf Ochs ist seitdem alleine für Organisation und Buchführung zuständig. Außerdem hatte das Parlament grünes Licht für den Einsatz von Aushilfen gegeben – natürlich qualifizierte Kräfte. Damit könnten teure Überstunden der Festangestellten in Spitzenzeiten vermieden und aufgelaufene Urlaubsansprüche abgebaut werden, erklärt Schmitt. Daher standen 2007 42 000 Euro an Einsparungen nur 5000 Euro Kosten gegenüber. Für dieses Jahr sind für die Aushilfen 16 000 Euro eingeplant. So erreiche der Pflegedienst nun „viel mehr produktive Stunden“ – also Zeiten, in denen Menschen gepflegt werden –, als für Verwaltung und die Fahrten zu den Kunden aufgewendet werden müssen.

58 Menschen werden derzeit vom Pflegedienst betreut. Die Zahl bleibe seit Jahren weitgehend unverändert, berichtete der Stadtrat dem Sozialausschuss. Einziger Mitbewerber im Stadtgebiet ist der Pflegedienst des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Für die Zukunft ist Schmitt optimistisch. „Die Gesellschaft altert“, erinnert Schmitt. „Der Bedarf wird also sicher nicht weniger.“ Unklar sei allerdings, wie sich der Pflegemarkt in Karben nach der Eröffnung der beiden geplanten Altenheime entwickele. Zudem sei ungewiss, wo „der Zug hingeht mit der Pflege“ angesichts der jüngsten Gesetzesänderungen. Diese geben die Verantwortung für die Art der Pflege verstärkt in die Hände der Angehörigen.

Was Schmitt für den wirtschaftlichen Erfolg des Pflegedienstes zusätzlich optimistisch stimmt: Die schwarzen Zahlen erwirtschaftet der Eigenbetrieb, obwohl die Umsätze auf hohem Niveau stabil bleiben. Sie lagen 2007 bei rund 317 000 Euro. (den)