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Kombibad eröffnet später

Planer Klaus Minkel verschiebt Eröffnungstermin, will aber bald Details nennen

Wird man bald erneuern müssen: Noch immer prangt auf den Werbetafeln für das Kombibad auf dem Kreisel in der Homburger Straße als Eröffnungstermin Ende 2017. Foto: Kopp
Wird man bald erneuern müssen: Noch immer prangt auf den Werbetafeln für das Kombibad auf dem Kreisel in der Homburger Straße als Eröffnungstermin Ende 2017. Foto: Kopp

Noch immer prangt auf dem Werbeschild für das neue Kombibad an einem der Kreisel in der Homburger Straße das Eröffnungsdatum „Ende 2017“. Doch davon ist keine Rede mehr. Dennoch glaubt Stadtrat Klaus Minkel (CDU) an baldige Erfolge.

 

Bad Vilbel. Reichlich Debatten über das Bad Vilbeler Kombibad gibt es weiterhin in der städtischen Politik, jüngst im Bau- und Planungsausschuss. Die Diskussion, ob man nun den städtischen Behindertenbeauftragten Hajo Prassel beim Thema Barrierefreiheit früher in die Planungen einbeziehen soll oder nicht, hält Stadtwerke-Chef Klaus Minkel für „Scheingefechte“. „Das hat nicht Priorität, das Thema kann man in der Pfeife rauchen“, sagt Minkel auf gewohnt burschikose Art.

Auf FNP-Nachfrage gibt er den weiteren Fahrplan vor: „Wir stehen dabei, das Vertragswerk mit dem Investoren Josef Wund zu vollenden, das hat Priorität.“ Daran hingen auch die letzten Details der Finanzierung. Immerhin geht es um rund 120 Millionen Euro. Am Bad sind die Stadtwerke und damit die Stadt zu 42 Prozent beteiligt, Wund trägt 58 Prozent des Risikos, aber auch des möglichen Gewinns.

Ende 2018 ist angepeilt

Alleine auf Kosten der Stadt geht etwa das größer geplante Parkhaus, auch die verkehrlichen Anbindungen sind mit der Errichtung zu schaffen. Das betrifft etwa den Massenheimer Weg, der als Hauptzufahrtstraße verbreitert und mit einem separaten Radweg versehen werden soll. Offen ist immer noch, ob das Kombibad eine eigene Zufahrt direkt von der B 3 erhalten soll.

Auf eine konkrete Vorstellung des Sachstandes durch Minkel warten nicht nur die Bad Vilbeler Stadtverordneten. Doch denen will er schon bald Rede und Antwort stehen: „Ich plane damit für die Dezembersitzung des Parlamentes. Die findet am Dienstag, 20. Dezember, 18 Uhr, im Kultur- und Sportforum statt.“ Sollte dies klappen, steht für Minkel fest: „Danach wird sich vieles aufklären und in Wohlgefallen auflösen.“

Doch was ist mit dem Eröffnungstermin? Dazu räumt Minkel bereits jetzt ein: „Wenn wir im Frühjahr 2017 anfangen können, wird das Bad bis Ende 2018 fertig sein.“ Allerdings nicht komplett. „Das geht nicht auf einmal bei so einem komplexen Bauwerk, man kann nicht alles von Null auf Hundert hochfahren“, schränkt Minkel diesbezügliche Erwartungen ein. Zunächst soll demnach das Kommunalbad als Ersatz für das bestehende Hallenbad kommen. Danach folgt das Rutschenparadies „Galaxy“, dann der ganze Rest – also Palmenbad und Saunalandschaft.

Die Bad Vilbeler Perspektive ist damit klar. Ein gewaltiges Wörtchen mitzureden hat der Wetteraukreis, der die Baugenehmigung erteilt. Auf Anfrage teilt Pressesprecher Michael Elsaß mit: „Bereits im April gab es eine Nachforderung des Kreises bezüglich weiterer Unterlagen.“ Demnach liege das Konzept zur Barrierefreiheit vor, das allerdings nach Aussage im Bauausschuss nicht nur Gehbehinderte umfasst, sondern auch an Gruppen wie Seh- und Hörbehinderte angepasst werden soll.

Beim Kreis fehlten allerdings noch Konzepte zum Brandschutz und andere Details, zumal im Bauplan Veränderungen, etwa am Foyer und im Saunabereich, vorgenommen wurden. Elsaß: „Das macht für uns eine umfassende Neuprüfung erforderlich, gerade in Bezug auf das Brandschutzkonzept.“ Sollten alle Unterlagen vorliegen, benötige der Kreis eine Woche zur Prüfung.

Dach als letzte Hürde

Danach erfolge nur noch eine kurze Rücksprache mit der Stadt, dem Regierungspräsidium und der Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil. Andere Träger öffentlicher Belange wie der Archäologie seien bereits abgefragt und hätten ihr Einverständnis abgegeben.

Auch dann noch gebe es eine letzte Hürde: „Weiterhin zu prüfen ist das zu öffnende Dach. Hier schlägt der Kreis normalerweise einen Prüfingenieur aus den eigenen Reihen vor“, sagt Elsaß. Viele gebe es davon allerdings nicht. Investor Josef Wund habe einen an der Hand, „auf den der Kreis vertrauen wird“, sagt Elsaß.