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Platz für Expansion-Wirtschaftsförderung macht Brach-Areale nutzbar

Karben. Mit dem Aktivieren ungenutzter Grundstücke in den Gewerbegebieten will die Stadt ortsansässigen Firmen Möglichkeiten zum Wachsen geben.

Mit einem Unternehmertag im Bürgerzentrum nahm Stein im November gebündelt Kontakt zu den Firmenchefs auf. 150 kamen. „Und seitdem rufen sie auch an, wenn sie eine Frage oder ein Problem haben“, freut sich der Stadtrat.

Ein zentrales Problem der Firmen war allerdings schon vorher offenkundig: „Viele wollen sich erweitern, aber es fehlen in Karben die Flächen“, berichtet Stein. Weshalb bereits Firmen in Nachbarkommunen umzogen. Die Stadt hält nun gegen: Sie aktiviert alle bisher nicht oder schlecht genutzten Flächen, kauft diese und will sie in den kommenden Monaten an expansionsfreudige Unternehmer weiterverkaufen.

Die mit 40 000 m² größte Fläche soll im Okarbener Gewerbegebiet-Süd aktiviert werden. Mit den Besitzern sei man im Gespräch, um das Areal zwischen Erschließungsstraße und der Bahnstrecke neu zu ordnen, erklärt Stein. Längst stünden die Interessenten für Grundstücke dort Schlange.

Genau so an der Nordostecke des Gewerbegebiets: Eine 10 000 Quadrameter große Brachfläche zwischen Ford-Händler und Schreinerei soll dort bereits in den nächsten Wochen aufgeteilt und an vier Interessenten verkauft werden. Jahrelang habe der Besitzer, ein Geschäftsmann aus Frankfurt, das mit zu hohen Preisforderungen verhindert. Nun aber konnte die Stadt über ihre Wohnungsbaugesellschaft doch günstig zugreifen. Drei Firmen sollen spätestens 2012 auf dem Schafstall-Gelände neben dem Conti-Automotive-Werk an der Dieselstraße im Gewerbegebiet Klein-Karben bauen können. Den dortigen Schäfer bewog Stein zum Umzug mit seinen 800 Tieren auf ein Grundstück südlich der Kloppenheimer Pfingstweide an der Bahn.

10 000 Quadratmeter werden dadurch in Eins-A-Lage im vollbesetzten Gewerbegebiet frei. Den Grundstücksdeal wickelt die Stadt über die Hessische Landgesellschaft (HLG) ab, mit der sie eine Partnerschaft abgeschlossen hat. Damit könne die Kommune schneller reagieren „und wir müssen nicht immer durch alle Gremien“, denn „die HLG kann das einfach kaufen“, ohne den „Show-Effekt in den Ausschüssen“ bei den Beratungen, sagt Stein. Die Hoheit über das Verfahren aber liegt weiter im Rathaus bei „seiner“ Wirtschaftsförderung. (den)