Veröffentlicht am

Poldi in voller Pracht – Rund 2000 Besucher feierten das Blütenfest

Karben. Die Gemeinschaftsobstanlage Klein-Karben lud auch im 50. Jahr zum Blütenfest auf die Anlage ein. Katharina I. (24) wurde dieses Jahr für den einjährigen Posten der Blütenkönigin ernannt. Mit der Kutsche kam sie zum Fest auf der Obstplantage vorgefahren. Pferde-Mutter Fanni (16) und Sohn Poldi (11) wurden zu diesem Anlass sichtbar herausgeputzt. Schon von weitem hört man das Klappern ihrer Hufe.

Neugierige Blicke und winkende Hände begrüßten die Blütenkönigin auf ihrem Weg durch Klein-Karbens Straßen. Neben Katharina I. saß sichtbar stolz der Vorsitzende des Vereins, Dieter Kost.

Die Obstanlage wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. 70 Mitglieder, davon rund 40 aktive, bewirtschaften 4,5 Hektar Land an der verlängerten Büdesheimer Straße gegenüber dem Friedhof. An rund 4700 Bäumen finden sich hier zum Großteil Äpfel, aber auch Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen und Mirabellen. 1973 veranstaltete der Verein zum ersten Mal sein Blütenfest. Fast 2000 Besucher feiern jedes Frühjahr auf dem Vereinsgelände. „Die Lage ist ideal: Hier oben kann man Krach machen, das gefällt besonders den jungen Leuten.“ Die Publikumsstruktur änderte sich zuletzt stark: Der Anteil der Jugendlichen sei enorm gestiegen, bemerkt Kost.

Sie freuen sich zudem über die „humanen Preise“. Um überhöhten Alkoholkonsum auszubremsen, sind Schnäpse tabu, wurde der Apfelweinpreis erhöht und wird der Ausschank früher beendet.

Repräsentiert wird der Verein auf dem Fest durch die Blütenkönigin. Acht Wochen vor der Veranstaltung findet das „Mulchfest“ statt. Hierbei wird über die Kandidatur der Königin beraten. „Früher wurde sie richtig gewählt, heute sprechen wir eher vom Ernennen“, erklärt Kost. Mittlerweile springt die Töchtergeneration ein. Wie dieses Jahr: Irmtraud Schuch schmückte sich vor 20 Jahren mit dem Krönchen der Blütenkönigin, nun ist es Tochter Katharina (24): Sie ist seit ihrer Geburt ein Mitglied in der Gemeinschaftsobstanlage. Mit einer besonderen Verbundenheit zum Verein: „Mein Geburtstag fiel vor 24 Jahren auf das Datum des Blütenfestes“, erzählt sie lächelnd. Vor Jahren musste sie ihrem Vater versprechen, 2010 den Posten der Blütenkönigin zu übernehmen: „Es ist das erste Jahr, in dem mein Geburtstag wieder auf das Blütenfest fällt: den Pfingstmontag.“ (jkö)