Veröffentlicht am

Radweg-Lücke zu

Geplant wird das Vorhaben seit Jahren, nun wird es ernst: Parallel zur Wetterauer Straße, der Landesstraße 3205, soll ein Radweg Ober-Erlenbach mit der Siedlung Eckhardsgraben verbinden. Doch bleiben Lücken im Karbener Radwegenetz.

Karben. Für den neuen Radweg hat Bad Homburgs Stadtregierung den Auftrag für den Bau dieser Tage vergeben. „Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr laufen“, sagt Karbens Verkehrsplaner Ekkehart Böing. „Sobald das Wetter aufgeht.“

Der neue Radweg ist etwa zwei Kilometer lang. Er soll auf dem vorhandenen Grasweg verlaufen, der nördlich der Wetterauer Straße liegt. Die Kosten belaufen sich nach Angaben aus dem Bad Homburger Rathaus auf etwa 300 000 Euro, wovon das Land Hessen etwa 160 000 Euro als Zuschuss übernimmt.

Die restlichen 140 000 Euro teilen sich abhängig von der Streckenlänge die Städte. Auf Bad Homburger Gemarkung liegen etwa 1300, auf Karbener 700 Meter. „Der Weg verläuft größtenteils genau auf der Gemarkungsgrenze“, erklärt Planer Böing.

Nach Frankfurt

Die Strecke soll geschottert werden und eine wassergebundene Decke erhalten. „Wir schließen auf diese Weise eine Lücke im Radwegenetz hinüber in den Wetteraukreis“, sagt Oberbürgermeister Michael Korwisi (Grüne). Er geht davon aus, dass die neue Verbindung den Radlern im April, spätestens aber im Mai zur Verfügung steht. Damit gehe ein seit Jahrzehnten gehegter Wunsch der Ober-Erlenbacher und Karbener Radler sowie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs endlich in Erfüllung.

Höfer Weg asphaltiert

Am Eckhardsgraben soll der Weg ans vorhandene Radwegenetz angeschlossen werden. Doch müssen die Radler dort wohl noch eine Weile mit einer etwas schlechteren Verbindung vorliebnehmen: Der Höfer Weg, an dem der neue Radweg endet, ist außerorts eine – je nach Wetter – schlammige oder staubige Buckelpiste. Nach Süden hin, Richtung Frankfurt, ist der Radweg erst ab dem Hof Kastanienhöhe an der Wetterauer Straße asphaltiert, auf Nieder-Erlenbacher Gemarkung.

„Den Höfer Weg wollen wir ebenfalls asphaltieren“, kündigt Planer Böing an. Die 1,4 Kilometer lange Strecke solle für 320 000 Euro ebenfalls eine ebene Oberfläche erhalten. Dafür habe die Stadt inzwischen Fördermittel beim Land beantragt, weil die Strecke als Radweg „neben“ der Landesstraße 3352 verläuft, der Alten Heerstraße. Böing rechnet für den Frühsommer mit einem Okay aus Wiesbaden, sodass die Strecke wohl im Frühjahr 2014 ausgebaut werden könne.

Dennoch: Wer von Ober-Erlenbach nach Karben radelt, kann das künftig gefahrloser tun als bislang. Mit dem „kleinen Umweg“ via Petterweil seien Radfahrer fortan sicher jenseits des Straßenverkehrs zwischen beiden Städten unterwegs, erinnert Böing.

Damit ist die Verbindung im Westen der Stadt die erste, die für die Radfahrer fertig wird. Andernorts müssen sie sich gedulden:

An der Landstraße von Groß-Karben nach Heldenbergen soll ein Radweg entstehen, sobald diese parallel zum Bau der Karbener Nordumgehung ausgebaut wird.

Zwischen Burg-Gräfenrode und Ilbenstadt ist die Lage verzwickt: Zwar wollen Karben und Niddatal einen Radweg an der Landstraße bauen, doch steht dieser auf der Prioritätenliste des Landes. Dort rangiert er aber so weit unten, dass ihn das Land wohl nie baut. Also muss er erst von der Liste runter, damit die Städte loslegen können.

Zwischen dem Karbener Industriegebiet und Dortelweil bräuchte es grünes Licht aus dem Bad Vilbeler Rathaus, da der Weg weitgehend auf Vilbeler Grund verläuft.

Von Rendel nach Gronau hat ein Radweg neben der Kreisstraße 247 einen hinteren Rang auf der Prioritätenliste des Wetteraukreises. Stattdessen Wirtschaftswege auszubauen, hat man aber im Karbener Rathaus geprüft und als zu teuer oder zu kompliziert verworfen. (den)