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Raketen „gezündet“

Kennedy-Schule bietet Blicke hinter die Kulissen

Ellen Schwarz und Naomi Janssen beobachten Viertklässler Johann Klein, wie er Spitze und Flügel für seine Wasserrakete aus Papier basteln kann. Foto: Fauerbach
Ellen Schwarz und Naomi Janssen beobachten Viertklässler Johann Klein, wie er Spitze und Flügel für seine Wasserrakete aus Papier basteln kann. Foto: Fauerbach

Die John-F.-Kennedy-Schule gewährte einen Blick hinter die Pforten. So nutzten Viertklässler, bei denen im kommenden Sommer der Schulwechsel ansteht, begleitet von Eltern und Geschwistern, die Gelegenheit, die Schule und ihr Angebote näher kennenzulernen.

Bad Vilbel. Steigen selbstgebaute Wasserraketen, angetrieben von 50 Bar Luftdruck, im Schulhof in die Luft, singt der Schulchor und die Tanz-AG zeigt ihr Können, dann bittet die John.-F.-Kennedy-Schule (JFK) zum Tag der offenen Tür. Die Besucher nutzten Gruppenführungen oder erkundeten im Familienverband die Schule. „Unser Sohn und wir haben einen guten Eindruck von der Schule. Ich bin begeistert vom guten praktischen und theoretischen Angebot, dem Förderunterricht, der freundlichen Atmosphäre und den großen Klassenzimmern“, fasste der Vater eines Viertklässlers aus der Regenbogenschule seine Eindrücke zusammen.

Die Haupt- und Realschüler hatten gemeinsam mit ihren Lehrern ein attraktives Programm mit Präsentationen der Abschlussklassen, Filmen aus dem Schulleben, Auftritten von Chor und Tanz-AG und Vorführungen der Schulsanitäter zur Behandlung von Kopfverletzungen, Schienen eines Armbruchs und Demonstration der stabilen Seitenlage zusammengestellt.

Selbst aktiv werden konnten die Schüler beim Bau von Wasserraketen aus Plastikflaschen (Physik), beim Betrachten durchs Mikroskop von Bienen, Waben, Daunenfedern, Zwiebeln, Käfer- und Falter-Exponaten, den inneren Organen wie Ohr, Auge und Gebiss und der Entwicklung des Embryos (Biologie). „Das sind alles Unterrichtsthemen aus den fünften und sechsten Klassen wie auch das Projekt der Artenvielfalt, bei dem Schüler drei Tage lang im Vilbeler Wald mit Unterstützung der Bürgerstiftung unterwegs sind, um das Ökosystem mit dem Kennenlernen von Tier- und Pflanzenarten zu erkunden“, informierten die Lehrerinnen Adriane Piotrowski und Nicole Weber.

In japanischer Schrift

Nebenan im Kunstraum zeigten Schüler den Besuchern wie sie Kunstdrucke in Weiß- und Schwarzliniendruck herstellen. Neuntklässlerin Sarah Samulovitz (14) zeigte, wie sie ihre Initialen in japanischen Schriftzeichen mit einem Schnitzmesser in Linoleum ritzte und dann mittels der beiden Druckverfahren im Wahlpflichtunterrichtkurs herstellt. „Ich habe vor den Herbstferien angefangen und will im Januar fertig sein.“ Im Werkraum zeigten Phil Albersmeyer, Jakob Brambach (beide 14) und Sascha Kauer (15), was sie und ihre Mitschüler im Werkunterricht alles aus Holz herstellen.

Die Bandbreite reicht von Deko- und Spielsachen über Boxen, Dosen und Setzkästen bis zu Vogelhäuschen und Werkzeugkästen. Die handgefertigten Artikel konnten gekauft werden. Die Neuntklässler ermunterten die Besucher immer wieder dazu, selbst mit Feilen und anderen Werkzeugen auszuprobieren, wie das Arbeiten mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist. Beim Rundgang gab es Informationen etwa zur Berufsorientierung und Arbeitsgemeinschaften.

Stellvertretender Schulleiter Markus Maienschein und Konrektorin Gudrun Hillenbrand begrüßten die Besucher in der Aula. Themen waren die Schule und ihre Angebote und das Konzept der Förderstufe mit Ganztagsschulbetrieb, gemeinsamen Mittagessen, Lernzeiten und Nachmittagsangeboten. „Die Förderstufe ist die richtige Schulform alle Schüler, denen die Grundschule am Ende des vierten Schuljahres einen problemlosen gymnasialen Bildungsweg nicht voraussagen kann.“ Diese Kinder verlassen die JFK mit Haupt- oder Realschulabschlüssen, um dann oft nach der zehnten Klasse in eine gymnasiale Oberstufe oder eine Fachoberschule zu wechseln. „Rund 70 Prozent unserer Absolventen machen anschließend ihr Fach-Abi.“

Jedes Schuljahr werden die Klassen durch meist zehn Schüler ergänzt, die oft seit Jahren den Leistungsansprüchen am Gymnasium nicht genügten. „Diese Schüler sind schulmüde und frustriert. Sie erneut zu motivieren, gelingt auch uns nicht immer. Von 74 Realschülern, die in der zehnten Klasse abgehen, sind nur 29 ab der fünften Klasse auf der JFK gewesen.“

Schule mit Förderstufe


Die John-F.-Kennedy-Schule (JFK) ist eine Haupt- und Realschule mit Förderstufe, die aktuell von 537 Schüler der Klassen fünf bis zehn besucht wird. Die Klassengröße liegt bei 24 Schülerinnen und Schülern. Kleiner sind Haupt- und Intensivklassen.

Seit 2002 ist die Schule im Profil 1 des Ganztagsprogramms, bietet zahlreiche künstlerische, sportliche und soziale AGs zusätzlich zum Unterricht wie auch Kooperationen mit Vereinen, der Musikschule und den Burgfestspielen an. (fau)