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Rewe-Family-Day ist Geschichte

Stadt ist um eine Großveranstaltung ärmer

Beim Rewe Family Day 2017 trat die Band Madcon auf. Künftig wird es das Fest in Bad Vilbel nicht mehr geben. Archivfoto: Mag
Beim Rewe Family Day 2017 trat die Band Madcon auf. Künftig wird es das Fest in Bad Vilbel nicht mehr geben. Archivfoto: Mag

Fünf Jahre lang strömten meist über 50 000 Menschen an einem Samstag im Juni auf den Bad Vilbeler Festplatz. Dort hatte der Einzelhandels-riese Rewe zum großen Familienfest mit vielen Stars und Aktionen für alle Generationen eingeladen. Damit ist jetzt Schluss.

Bad Vilbel. Musik, Kochen, Sport und Erlebniswelten: Das bot Rewe in den vergangenen fünf Jahren auf dem Bad Vilbeler Festplatz und im Burgpark bei Rewe Family an. Nun steht fest: Der Handelskonzern gibt die Reihe auf. Das Festival sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es dazu. „Die Zeit der Großveranstaltungen ist vorbei“, sagt eine Sprecherin. Um Menschen zu begeistern, sei heutzutage viel Aufwand und Spektakel nötig – das sei aber nicht mehr mit dem Rewe-Kernanliegen vereinbar.

Anja Krauskopf, Pressesprecherin von Rewe Region Mitte mit Sitz in Rosbach, erläutert: „Nach langen und sehr intensiven Beratungen hat sich Rewe dazu entschlossen, keine Family-Veranstaltungen mehr anzubieten. Dieser Entschluss ist keinem leicht gefallen.“

Kein Kernanliegen

Doch entfalteten Veranstaltungen dieser Größenordnung und Konzeption nicht mehr die gewünschte Wirkung und Anziehungskraft, obwohl Jahr für Jahr am Konzept gefeilt worden sei. Krauskopf: „Um Menschen bei dem heutigen veränderten Freizeitverhalten noch für Großveranstaltungen begeistern zu können, muss immer mehr Aufwand und Spektakel betrieben werden, der letztlich immer weniger vereinbar ist mit dem Wesen und Kernanliegen von Rewe Family.“

Dieses Anliegen hatte das Unternehmen auf seinem Fest auch immer betont. Denn neben unzähligen Fahnen und Rewe-Ständern haben bei zahlreichen Angeboten die Produkte im Mittelpunkt gestanden.

Viele Besucher deckten sich mit fertig gepackten Grillpaketen ein und bereiteten sie direkt unter professioneller Anleitung an Grillstationen zu. Auch Süßigkeiten oder andere Pakete mit Nahrungsmitteln fanden zu vergünstigten Preisen ihre Abnehmer. Kinder kamen an Aktionsständen auf ihre Kosten, eine Beauty-Ecke widmete sich verschiedenen Themenbereichen.

Bad Vilbel hatte den Zuschlag bekommen, nachdem das Rebstockgelände in Frankfurt von den Veranstaltern als nicht mehr attraktiv genug empfunden wurde. Bad Vilbel konnte mit dem Festplatz große Freiflächen und mit dem angrenzenden Burgpark einen Parkcharakter in direkter Nachbarschaft aufweisen, so dass Bad Vilbel einziger Veranstaltungsort außerhalb einer Großstadt wurde.

Tolles Erlebnis

„Es war immer ein tolles Erlebnis, wenn auch mit einigem Aufwand verbunden“, fasst Stadtsprecher Schwander auch die Eindrücke des Bad Vilbeler Marktmeisters Carsten Feik zusammen. Schöne Momente etwa haben die rund 50 000 Besucher pro Jahr erlebt, als Jeanette Biedermann, Gil Ofarim oder auch die Rodgau Monotones die große Bühne gerockt haben.

Die wirtschaftliche Entscheidung kann Bernd Kaffenberger, Betreiber von drei Rewe-Märkten in Bad Vilbel, nachvollziehen, „immerhin wurde da eine Menge Geld für jeweils einen Tag ausgegeben“. Doch schade findet er es schon, dass das Fest nicht mehr in Bad Vilbel stattfindet, auch wenn er selbst nur wenig damit zu tun hatte.(kop)