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Schulbau verzögert sich

Ortsbeirat Gronau: Platzproblem von Feuerwehr, Schule und Feier-Saal endlich gelöst

Gronaus Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer erläutert bei der Sitzung des Ortsbeirates die Pläne für den Schulanbau, der auch einen Saal für Vereine und Privatfeiern erhalten wird. Foto: Kopp
Gronaus Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer erläutert bei der Sitzung des Ortsbeirates die Pläne für den Schulanbau, der auch einen Saal für Vereine und Privatfeiern erhalten wird. Foto: Kopp

Endlich scheint der gordische Knoten in Gronau durchschlagen worden zu sein. Bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates wurden nicht nur die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus, sondern auch für den Erweiterungsbau der Schule vorgestellt. Doch einen Wermutstropfen hat die Sache: Der Schulausbau dauert länger als gedacht.

Bad Vilbel. Schon 20 Minuten vor Beginn der Gronauer Ortsbeiratssitzung war Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (CDU) da, hängte Pläne und Skizzen im Kolleg der Breitwiesenhalle auf. Darauf zu sehen der vermeintlich „große Wurf“, der eine sechs Jahre lange Diskussion beenden soll. Damals, noch unter Mitwirkung des früheren Bürgermeister Günther Biwer (CDU), erinnerte sich Schäfer, wurde die Projektwerkstatt „Raum für Gronau“ unter Beteiligung vieler Bürger gegründet.

Ziel war es, das Feuerwehrgerätehaus zu erneuern und den darin befindlichen Gronaris-Saal zu erhalten. Auch die Breitwiesenhalle und die Alte Schule waren Bestandteil der Planungen. Doch immer wieder musste das Vorhaben aktualisiert werden, unter anderem, weil die Gronauer Filiale der Stadtschule an ihre Grenzen stieß und das Feuerwehrgerätehaus wegen immer größeren Fahrzeugen und technischen Normen nicht einfach saniert werden konnte.

Stadt steigt mit ein

Bereits im vergangenen Jahr beschloss das Stadtparlament, für 3,1 Millionen Euro ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Saal zu errichten, 2019 sollte die Einweihung erfolgen. Doch in dieser Kombination wurde das Gebäude zu groß. Jetzt wird die Feuerwehr ein eigenes Gebäude erhalten.

Die Planungen für einen Saal für Vereine und Feiern verlagerten sich zurück zur Breitwiesenhalle. Doch der Wetteraukreis plante zeitgleich die Erweiterung der Grundschule auf Zweizügigkeit direkt an der Breitwiesenhalle. Wieder ein Problem – denn für beides war zu wenig Platz.

Die Begeisterung war Schäfer anzumerken, als er nun die Lösung in der gut besuchten Sitzung präsentieren durfte. Denn Kreis und Stadt gehen bei der Schulerweiterung gemeinsame Wege. Der Kreis wollte neben vier Klassenräumen ohnehin eine Mensa bauen, um die Schule auf die Ganztagsbetreuung vorzubereiten.

Dort steigt die Stadt nun ein und vergrößert die Fläche der Mensa mit Nebenräumen um 115 Quadratmeter. So steht Vereinen und privat Feiernden nun ein teilbarer Raum mit rund 160 Quadratmetern Fläche zur Verfügung. „Das ist das Doppelte des Gronaris-Saals“, freute sich Schäfer. Die Stadt beteiligt sich an den Kosten von 4,1 Millionen Euro mit knapp 300 000 Euro. Dafür stehen die Räume wochentags ab 17 Uhr sowie am Wochenende und feiertags ganztägig zur Verfügung. Die Stadt übernimmt für diese Zeit außerdem die Betriebskosten und weitere Dienstleistungen.

Ankündigungen, die bei den Anwesenden grundsätzlich auf breite Zustimmung stießen. Christian Dittmann (Grüne) und Mirjam Fuhrmann (SPD) bezweifelten aber, dass der neue Schulhof vor der Halle für die dann zahlreicheren Schüler ausreicht – trotz Wegfalls der Parkplätze. Doch Schäfer widerspracht und sagte, der Schulhof sei ausreichend groß geplant.

Dittmann wollte dazu Alternativen prüfen lassen. So könnten Räume am neuen Saal teils unterirdisch angelegt werden, auch könnte man das Kolleg der Breitwiesenhalle abreißen, um den Schulhof zu vergrößern. Auf Gegenliebe bei Schäfer und der CDU-Fraktion stießen die Vorschläge aber nicht. So sagt Oliver Junker (CDU) ironisch: „Wir können ja auch einen Klassenraum einsparen.“ Was nicht geht, wenn alle vier Altersstufen eine Parallelklasse erhalten sollten.

Parkplatz-Chaos

Die Parkplätze werden bereits ab diesem Sommer wegfallen, da die für die Schule aufgestellten Container auf ein Areal nördlich der Breitwiesenhalle wandern und dort wegen der steigenden Schülerzahl noch erweitert werden.

Das ruft Bürger auf den Plan, die bereits jetzt von einem Parkplatz-Chaos sprechen, etwa, wenn ein Fußballspiel beim SV Gronau ansteht. Denn erst nach Fertigstellung des Anbaus kann dort ein neuer Parkplatz entstehen. Und da liegt das größte Problem: Denn eigentlich sollte der Neubau schon im Jahr 2019 fertig sein. Das verzögert sich aber nun um über ein Jahr auf Ende 2020.

Der Grund dafür liegt beim Wetteraukreis. Denn der muss die benötigten Gelder erst in einen Nachtragshaushalt einstellen. Für Dittmann ein herber Schlag. Wohl auch deswegen verweigerte er dem zu schließenden Vertrag zwischen Stadt und Kreis seine Zustimmung. CDU, SPD und FDP stimmen aber zu.