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Segmüller treibt Bau voran – Möbelkonzern will Bauvoranfrage beim Kreis einreichen

Was vorige Woche nach der Stadtverordnetensitzung noch unklar war, bestätigte ein Segmüller-Sprecher nun: Eine Bauvoranfrage für die beabsichtigte Neuansiedlung im Bad Vilbeler Quellenpark wird vorbereitet.

Bad Vilbel. Der bayerische Möbelkonzern Segmüller plant, beim zuständigen Wetteraukreis eine Bauvoranfrage zu stellen – und macht damit einen konkreten Schritt für ein neues Einrichtungshaus im Quellenpark. Das bestätigte Reinhold Gütebier, Leiter Gesamtvertrieb der Segmüller-Gruppe, auf Anfrage der Bad Vilbeler Neue Presse. „Wir werden die Unterlagen kurzfristig fertigstellen und einreichen“, so Gütebier. Er rechnet mit der Abgabe „in den nächsten Wochen“. Zu Detailfragen wollte er keine Stellung nehmen.

Die Geschichte ist etwas heikel. Denn bislang darf – wie mehrfach berichtet – das Möbelhaus zwar eine Verkaufsfläche von rund 39 000 Quadratmetern für sein Kerngeschäft einplanen, für die sogenannte innenstadtrelevante Ware wie Lampen, Porzellan, Heimtextilien oder Babyartikel aber nur 800 Quadratmeter. Diesen Riegel hat der Planungsverband Rhein-Main vorgeschoben, um Fachgeschäfte in Innenstädten zu schützen. Gegen diese Regelung klagt die Stadt Bad Vilbel quasi im Namen von Segmüller vor dem Verwaltungsgericht Gießen; sie hält die Regelung des Planungsverbands für wettbewerbswidrig, da es im Umfeld durchaus Einrichtungshäuser mit weit mehr als die 800 Quadratmeter Fachmarktsortiment gibt. Ein Verhandlungstermin wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr sein (siehe BVA vom 18. Oktober).

Um überhaupt voranzukommen, stellt Segmüller nun die Bauvoranfrage, nachdem das Bad Vilbeler Stadtparlament in der jüngsten Sitzung dafür einstimmig den Weg geebnet hatte – wohl in der Hoffnung, dass das Nebensortiment irgendwann erweitert werden darf. Ursprünglich hatte das Möbelhaus dafür fast 6000 Quadratmeter eingeplant. Um Kompromissbereitschaft zu signalisieren, waren die Bayern in Rücksprache mit der Stadt auf 3900 Quadratmeter herunter gegangen. Doch auch darauf gingen der Planungsverband beziehungsweise das übergeordnete Regierungspräsidium Darmstadt nicht ein. An den Klagekosten der Stadt beteiligt sich Segmüller nicht. „Damit haben wir nichts zu tun“, betonte Gütebier.

Der Kreis freut sich schon. Denn ihm winkt für die Bearbeitung der Anfrage eine Gebühr – insgesamt könnte es für Voranfrage und Baugenehmigung eine sechsstellige Summe sein. Wird die Voranfrage positiv beschieden, kann Segmüller den Bauantrag stellen. Wegen der umfangreichen Prüfungen dauert dessen Bearbeitung mindestens ein halbes Jahr. Weder mit der Voranfrage noch mit der Baugenehmigung verpflichtet sich Segmüller, tatsächlich zu bauen. (zlp)