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Senioren erzählen sich was

Karben. Seit Anfang Juli trifft sich der Sing- und Musizierkreis für Senioren wieder regelmäßig im Bürgerzentrum. »Weil aber Singen immer noch tabu ist, wurde aus der Singstunde eine Erzählstunde«, berichtet Fritz Amann.
Schon bei der Gründung des Kreises vor gut 20 Jahren war ein Motiv, älteren, alleinstehenden Bürgerinnen und Bürgern mittels bekannter Lieder wieder zu einem Miteinander zu verhelfen. Dieser soziale Aspekt habe über die Jahre an Bedeutung gewonnen. Und Amann erzählt weiter: »So wurde die wöchentliche Übungsstunde am Montagmorgen für Viele zum Inbegriff: »mit Schmackes in die neue Woche!« Seit Corona war dann ab Mitte März plötzlich alles vorbei. Keine Treffen, keine Auftritte. Telefonieren allein tat es auch nicht. Und so kam nach rund dreimonatiger Zwangspause die Idee: Wenn Lieder als Mittel zum Zweck nicht möglich sind, müssen andere Mittel überlegt werden.
Das war die Geburtsstunde der Erzähl-Runde. Schnell wurde eine Liste möglicher Themen erstellt. Diese reicht vom eigenen Erleben, vor allem in der Kriegs- und Nachkriegszeit, über Leben und Wirken von Literaten bis hin zur Geschichte unserer Stadt, inklusive historischer Straßennamen. Deshalb wird es in diesem Jahr auch keine Sommerpause geben. Nach mittlerweile drei persönlichen Erinnerungen, zwei Runden über Dichter und einem Vormittag über ›Karbener Geschichte/n‹ mit Ehrenstadtrat Hans Puchtinger war das Interesse geweckt.
Inzwischen haben sich mehrere Verantwortliche eingetragen, einen Vormittag zu gestalten. Natürlich werden bei all diesen Treffen die Hygiene- und Verhaltensvorschriften beachtet. Man ist sich seiner eigenen Risiko-Gruppe bewusst und will die Gesundheit in keiner Weise aufs Spiel setzen.« (zlp)