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Sport am „Eisen-Sonntag“ – Ironman 2007 – durch Vilbel müssen sie kommen • Stadt wartet auf Athleten

Bad Vilbel. Den Begriff Ironman kennt in der Region längst jedes Kind, denn dieser Triathlon-Wettbewerb ist seit einigen Jahren das unumstrittene sportliche Mega-Event des Sommers. Es ist der Tag für die Härtesten der Harten, denn wenn am Sonntag, den 1. Juli, bei Ironman European Championship 2007 (Ironman Germany) die Eisenmänner und Stahlfrauen an den Start gehen, um sich in drei Disziplinen zu messen, dann dürften – wie schon im vergangene Jahr – erneut rund hunderttausende Zuschauer von Langen über Frankfurt, Bad Vilbel und bis nach Bad Nauheim das Spektakel verfolgen, um die Sportler anzufeuern, ihre Bestleistungen abzurufen.

Die Athleten, Profis und Laien, müssen sich auf den großen Tag gut vorbereiten, denn Ironman ist kein pures Zuckerschlecken: 3,86 Kilometer schwimmen im Langener See, 180,2 Kilometer weit radeln und wenige Kilometer vor dem Ziel auch noch den langgestreckten „Heartbreak Hill“ in Bad Vilbel, also den Schöllberg hinauf und an tausenden Fans vorbei rasen, nicht zu vergessen die 42,195 Kilometer lange Laufstrecke – das kann niemand, ohne schon vorher seine Muskeln gestählt zu haben.

Dieses Großereignis zu organisieren erfordert einiges an Logistik, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren oder um Verkehrschaos zu verhindern. Außerdem wird auch viel Personal gebraucht, von den zahlreichen Polizeikräften im Einsatz, die die Strecken absichern, Straßensperren überwachen und für friedliches Verhalten der Zaungäste sorgen bis hin zu den Streckenposten und freiwilligen Helfern, die aufpassen, dass nichts aus dem Ruder läuft und in einigen Ortschaften die sogenannten „Stimmungsnester“ organisieren, wo die Athleten unterwegs mit Erfrischungsgetränken, Äpfeln, auch mal mit einem Sandwich, mit Bravo-Zurufen und Beifall versorgt und angespornt werden, noch fester in die Pedalen zu steigen.

Rund 7000 Teilnehmer nehmen pro Jahr an den Ironman-Events teil: Ironman, Ironmankids, Ironman-Night-Run und Ironman-Trainings-Camp, 2600 bis 4200 Athleten aus über 40 Nationen sind jährlich für Frankfurt und Wiesbaden gemeldet und auch immer mehr anreisendes internationales Publikum belebt das Geschäft noch stärker. Denn glaubt man an die kursierenden Zahlen, dann ist Ironman nicht nur ein sportliches Mega-Ereignis, sondern auch ein Kassenschlager für jene Einzelhändler, die mitmachen.

„In der Event-Woche haben wir einen unwahrscheinlichen Schub hier in der Stadt Frankfurt und Region“, schwärmt der Präsident des Hessischen Einzelhandelsverbands Frank Albrecht. Das Umsatzplus schätzt Albrecht auf zehn bis 15 Prozent. Ähnlich sieht das der Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Congress-Gesellschaft, Günter Hampel. Er schätzt die Zahl der Übernachtungen auf 5000 bis 6000. Pro Tag und Person könnten etwa 179 Euro gerechnet werden, was die Gäste so an Geld ausgeben. Damit könne man etwa von einer Million Euro ausgehen, wobei darin aber noch nicht enthalten sei, was die Gäste entlang der Strecke ausgeben. Auf seinen wirtschaftlichen Nutzen für die Region allein will Hampel den Ironman allerdings nicht reduzieren: „Der Ironman ist ein Image-Riese, der Jahr für Jahr an Bedeutung gewinnt.“

Auch den begehrten Titel des „Ironman European Champion“ können keineswegs nur Profis gewinnen, sondern auch die Amateure, die im Alter von 18 bis 80 neben Beruf und Familie den Sport ausüben. Die Sieger der Altersklassen dürfen sich nicht nur mit dem Titel schmücken, sie haben sogar für das darauffolgende Jahr automatisch das kostenlose Startrecht zur Verteidigung ihres Titels.

Die Ironman Triathlon Weltserie dient jedes Jahr Tausenden von Athleten als Möglichkeit, sich weltweit für den berühmten Ironman Hawaii zu qualifizieren. Seit 2006 ist der Triathlon auf Hawaii auch offiziell als Weltmeisterschaft anerkannt.

Alle Informationen zum Ironman 2007 unter www.ironman.de im Internet.