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Stadt muss endlich handeln

Okarbens Ortsvorsteher Gangel übt Kritik an der Verwaltung

Hitzig diskutiert Ortsvorsteher Gangel (rechts) mit Bürgern und Stadträtin Heike Liebel. Foto: Pegelow
Hitzig diskutiert Ortsvorsteher Gangel (rechts) mit Bürgern und Stadträtin Heike Liebel. Foto: Pegelow

Impulsiv ging es bei der jüngsten Ortsbegehung in Okarben zu. Ortsvorsteher Karlheinz Gangel (CDU) ließ seinem Unmut über die Stadtverwaltung freien Lauf.

Karben. Eigentlich ist Stadträtin Heike Liebel (CDU) dem Ortsbeirat Okarben nicht zugeteilt. Weil ihr Stadtratskollege Sebastian Wollny aber verhindert war, war sie zur Ortsbegehung eingesprungen. „Anstrengend“, so ihre Bewertung der mehr als anderthalbstündigen Begehung. Das kam nicht von ungefähr, denn mit Karlheinz Gangel (CDU) hat Okarben einen engagierten, manchmal gar impulsiven Vertreter der Okärber Belange. Und das bekam die Stadträtin zu spüren.

Gangel sieht seinen Stadtteil schon lange benachteiligt gegenüber anderen. Ihm und den anderen Ortsbeiräten sind viele Problempunkte aufgefallen, „für deren Beseitigung wir schon seit vielen Jahren vergeblich kämpfen“. In aufgeheizter Atmosphäre ging es an der Bushaltestelle am Bahnhof los. Gangel monierte hier „die ungepflegten Anlagen“ zwischen B 3 und Bahnhof. Die Stadträtin meinte jedoch, es handele sich um eine Wildwiese, was den Ortsvorsteher nur noch mehr aufbrachte.

Stadt muss handeln

So zog man weiter in die Hauptstraße. Gar nicht gut kommt in Okarben an, dass der vierte Sanierungsabschnitt abermals aufgeschoben wurde. Liebel erklärte, dass die Stadt den Förderantrag zurückgezogen habe. Zunächst sollten die anderen Ortsdurchfahrten gemacht werden, bei denen man auf die Terminierung durch Hessen Mobil angewiesen sei.

Moniert wurden auch die vielen Schlaglöcher und Unebenheiten in den Gehwegen von und zum Bahnhof: „Gerade hier laufen viele Leute.“ Die Stadt müsse „endlich handeln“. Die SPD-Ortsbeiräte Gerald Schulze und Matthias Flor plädierten dafür, zu notieren, welche Platten ausgewechselt und welche Stellen ausgebessert werden müssten. Dann sollten diese mit Verbundsteinen belegt werden.

Im Stadtetat stünden ja 50 000 Euro bereit: Ein Teil des Geldes könne man für diese Arbeiten nehmen. Die Steine könnte man später noch verwenden, wenn die Straße grundlegend saniert werden sollte. Vor dem Haus Hauptstraße 36 wurde das wuchernde Grün moniert, ebenso vorm Bürgerhaus. Der Bauhof komme zurzeit nicht mehr nach, erläuterte die Stadträtin. Allerdings waren Teilnehmer der Meinung, hier könnten die Bürger oder Ortsbeiräte mal Hand anlegen. Rasch war man sich einig, dass am Bürgerhaus eine Ladestation für Elektroautos entstehen soll. Die Stadträtin hatte dafür eine Ideenskizze mitgebracht. Matthias Flor berichtete von einer Versammlung des Zweckverbandes Niddaradweg, in der beschlossen wurde, dass Stationen für E-Bikes in den Orten an der Route aufgestellt werden sollten.

Ärger um Friedhof

Hitzig ging es wieder am Friedhof zu. Der Ortsvorsteher plädierte dafür, „die Bäume runterzuschneiden bis zum Gehtnichtmehr“. Auf den Einwand, dass die Platanen unter Umständen kaputtgehen könnten, sagte Gangel: „Und wenn sie kaputtgehen, gehen sie eben kaputt.“ Auf keinen Fall sei länger hinnehmbar, dass Wege und Gräber verschmutzt würden.

Aufregung auch darüber, dass auf den Urnengräbern Gestecke und Töpfe abgestellt würden. Dazu die Stadträtin: Die Angehörigen seien angeschrieben worden, dass dies nicht erlaubt sei. Dem Ortsbeirat reicht das nicht: „Der Bauhof muss die Gestecke entfernen.“ (pe)