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Stadt will beim Flughafen-Ausbau mitreden – Magistrat will notfalls wegen Lärmbelästigung klagen • CDU lehnt dies kategorisch ab

Karben. Der Magistrat will beim Ausbau des Rhein-Main-Flughafens wegen des eventuel zu erwartenden Fluglärms in die Planungen mit einbezogen werden. Geschehe das nicht, „behalten wir uns ausdrücklich rechtliche Schritte vor“, schreibt Bürgermeister Roland Schulz an das hessische Verkehrsministerium. Eine solche Klage schließt die Koalition aus CDU, FWG und FDP kategorisch aus. „Wir werden nicht an dem Ast sägen, auf dem die Region ökonomisch sitzt“, sagt CDU-Fraktionschef Mario Beck. Der Ausbau sei „der entscheidende Jobmotor und Standortfaktor in unserer Region und damit auch für Karben“. Selbst der Vizefraktionschef der SPD im Landtag, Jürgen Walter, habe sich jüngst in Karben eindeutig für den Flughafenausbau ausgesprochen, erinnert Beck. Für die Karbener habe der Ausbau den Vorteil, dass durch die zusätzliche Landebahn das Fliegen von Warteschleifen über dem Stadtgebiet reduziert werde. Außerdem bringe das Nachtflugverbot Karben mehr Ruhe.

Genau das Lärm-Argument führt Roland Schulz an, um dem Ministerium vorzuwerfen, dass das Verfahren nicht ordnungsgemäß laufe. Genauso wie Bad Vilbel und Niederdorfelden sei auch Karben vom Fluglärm betroffen und müsse bei der Genehmigung angehört werden. Besonders bei Ostwind seien die Bewohner in Rendel und Klein-Karben am Lärm abfliegender Maschinen betroffen. Mario Becks Pressebericht gehe an der Sache völlig vorbei, wenn er unterstelle, der Magistrat lehne generell den Flughafen-Ausbau ab, erwidert Bürgermeister Schulz. (zlp/d)