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Strapazen und Glücksgefühle – Triathlet Andreas Klause: „Die letzten 300 Meter auf dem roten Teppich sind Gänsehaut pur.“

Bad Vilbel/Rosbach. Wenn am Sonntag das riesige Starterfeld der Ironman-Europameisterschaft am Langener Waldsee gestartet wird, dann springen auch elf Ausdauersportler aus Bad Vilbel, neun aus Karben und einer aus Niederdorfelden sowie weitere aus der Wetterau in die Fluten.

Wir stellen hier vier von der Bad Vilbeler Druckerei Spiegler für den Ironman gesponserten Sportler vor, die eine unglaubliche Ausdauer mitbringen und über eine große mentale Stärke verfügen. Unternehmer Andreas Klause (44) aus dem Bad Vilbeler Stadtteil Heilsberg ist der Faszination der Sportart Triathlon seit fünf Jahren erlegen. Der Läuferfraktion gehört das Mitglied von Spiridon Frankfurt seit acht Jahren an. Seit März 2008 besitzt er den Triathlon C-Trainerschein. Auf seinen vierten Start beim „Ironman“ in Frankfurt hat Andreas Klause sich mit zwölf bis 20 Stunden Training pro Woche vorbereitet. Sein größter Erfolg als Triathlet war die Teilnahme am Ironman 2007. Er überschritt nach 10 Stunden und acht Minuten die Ziellinie. „Das Gefühl beim Zieleinlauf auf dem Römerberg ist unbeschreiblich. Die Atmosphäre ist einmalig. Mit einem Schlag sind alle Strapazen und Qualen vergessen. Die letzten 300 Meter auf dem roten Teppich sind Gänsehaut pur.“

Zu den wenigen Frauen im Feld der Amateurtriathleten gehört die Rodheimerin Manuela Weisbarth (37). Die Versicherungskauffrau nahm seit 2004 an verschiedenen Laufwettbewerben über Distanzen von zehn Kilometern und mehr teil. Seit 2006 startet sie beim Triathlon. „Im letzten Jahr war ich beim Swiss Alpine Marathon in Davos, einem der schönsten und anspruchsvollsten Ultra-Bergläufe am Start und beim Jungfrau Marathon, bei dem der Höhenunterschied zwischen Interlaken und der Kleinen Scheidegg 1829 Meter beträgt.“

Bereits einige Tage nach dem Zieleinlauf sind die Strapazen verblasst, die Glücksmomente, die Emotionen und all die wunderbaren Erinnerungen überwiegen. In Frankfurt will sie ihre Ironman-Premiere 2007, die sie mit dem 169. Gesamtplatz in 12:58.37,7 Stunden und dem 37. Platz in ihrer Altersklasse abschloss, toppen.

Dritter im Bunde des Vilbeler Triathleten-Quartetts ist Michael Claus (44). Der KFZ-Mechaniker-meister läuft seit 20 Jahren. Seinen ersten Halbmarathon bestritt er 2002 in Fulda, seinen ersten Marathon im gleichen Jahr in München. „Zuerst steht man als Zuschauer an der Strecke und jubelt bewundernd den Triathleten zu.“ Aus Bewunderung und Faszination wächst mit zunehmender Leistungssteigerung die Gewissheit: „Das kannst du auch“. Und schon steht man bei seinem ersten Triathlon in Frankfurt am Start. Michael Claus gab im letzten Jahr beim „Ironman European Championship“ sein Debüt. „Mein größter Erfolg war, dass ich mit einer guten Zeit, ohne Verletzungen und Radpannen ins Ziel kam.“

Für eine gelungene zweite Teilnahme hat er in den letzten Monaten und vor allem Wochen nach einem von einem Profi erstellten Plan trainiert. Zu schaffen macht ihm im Moment sein Gewicht, bringt er doch vier Kilogramm mehr auf die Waage als im letzten Jahr. Verantwortlich für seine Gewichtszunahme macht er die Kochkünste seiner gertenschlanken Frau Daniela.

Komplettiert wird das sportliche Quartett durch Andreas Kroh (45). Auch der Rodheimer hat beruflich nichts mit Sport zu tun. Er ist Leiter des Alten- und Pflegeheims in Friedrichsdorf-Köppern. Seit zehn Jahren ist er in seiner Freizeit auf Schusters Rappen allein und mit seinen Freunden von der Laufgemeinschaft Rosbach-Rodheim und der Sportgemein-schaft der Druckerei Spiegler in der Natur unterwegs. Vor einem Jahr schloss Andreas Kroh einen ersten Ironman mit einer Gesamtzeit von 13:49.50,8 Stunden ab. „Für mich war die Ironman-Teilnahme ein großer Erfolg: Ich freue mich auf meinen zweiten Start am Sonntag. Und darauf, Teilnehmer aus dem letzten Jahr am Samstagabend bei der obligatorischen Pasta-Party vor dem Wettkampf und danach bei der Finisher-Party wieder zu treffen.“

Zu seinen sportlichen Träumen gehört die Teilnahme am Europacup der Ultramarathons. Die Laufstrecken sind mit 50 km, 72 km oder 100 km länger als bei der Marathondistanz von 42,195 km. Doch bevor Andreas Kroh dort startet, ist er in Frankfurt wieder mit von der Partie.